Italien

Italienische Investmentbank hat zuletzt mehrere Akquisitionen getätigt

Nach einem starken Gewinnanstieg ist Mediobanca-Chef Alberto Nagel auch für das kommende Jahr zuversichtlich. Der Gewinn ist vor allem dank des deutlich erhöhten Gewinnbeitrags aus der Generali-Beteiligung stark gestiegen.

Italienische Investmentbank hat zuletzt mehrere Akquisitionen getätigt

Mediobanca setzt auf Diversifizierung

Generali-Beteiligung und Zinsüberschuss treiben Gewinn

bl Mailand

Nach einem deutlichen Ertrags- und Gewinnplus im Geschäftsjahr 2022/23 (30.6.) erwartet die Mailänder Investmentbank Mediobanca weitere Zuwächse, die laut CEO Alberto Nagel von steigenden Zinsüberschüssen, aber auch von einem wachsenden Provisionsergebnis getrieben werden. Die Aktionäre werden an der positiven Entwicklung in Form einer Ausschüttungsquote von 70% sowie eines Aktienrückkaufprogramms im Umfang von bis zu 200 Mill. Euro beteiligt. Insgesamt erhalten sie für den Zeitraum 2019 bis 2023 etwa 1,9 Mrd. Euro. Der Aktienkurs der Bank, die an der Börse mit mehr als 10 Mrd. Euro bewertet wird, reagierte positiv auf die Zahlen.

Nagel setzt bei der künftigen Entwicklung vor allem auf den Ausbau des Wealth Managements, das zuletzt auch durch Übernahmen gestärkt wurde. Nagel hatte in diesem Bereich kürzlich 1500 Neueinstellungen angekündigt. Die Assets under Management in Höhe von derzeit 88 Mrd. Euro sollen bis 2026 auf 115 Mrd. Euro wachsen.

Bei einem Ertragsanstieg von 16% auf 3,3 Mrd. Euro erhöhte sich der Nettogewinn trotz einiger Einmaleffekte von insgesamt 908 Mill. Euro um 13% auf 1,03 Mrd. Euro. Haupttreiber war der um 21,8% auf 1,8 Mrd. Euro gestiegene Zinsüberschuss, während das Provisionsergebnis leicht nachgab. Aufgrund hoher Investitionen und Neueinstellungen stiegen dagegen die Kosten um 7,7% und auch bei der Kreditrisikovorsorge stockte die Bank aus makroökonomischer Vorsicht um 11,3% auf 270,1 Mill. Euro auf. Die Aufwandsquote blieb dennoch mit 43 (i.V. 46)% niedrig. Der weitaus größte Gewinnbeitrag stammt aus der Beteiligung von 13,1% am Versicherer Generali, der mit 440 Mill. Euro (plus 37%) deutlich mehr als 40% zum Nettogewinn beisteuerte.

Mediobanca hat zuletzt stärker diversifiziert – durch diverse Übernahmen wie die der britischen Arma Partners, die ihren Schwerpunkt in der Beratung in den Bereichen Software, Fintechs und Cloud Services hat sowie im Konsumentenkreditsektor und im Asset Management (Cairns Capital, RAM AI etc). Außerdem setzt das Institut, das in den Bereichen Corporate & Investment Banking, Konsumentenkredite und Wealth Management präsent ist, stark auf Digitalisierung und Innovationen.

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