Italienische Zentralbank nimmt BSI ins Visier

Filialen wegen Geldwäsche-Vorwürfen geschlossen

Italienische Zentralbank nimmt BSI ins Visier

tkb Mailand – Die italienische Zentralbank Banca d’Italia hat die Schließung der beiden italienischen Filialen der Banca Svizzera Italiana (BSI) in Mailand und in Como veranlasst. Die Maßnahmen seien notwendig geworden, nachdem bei Kontrollen der Banca d’Italia Anfang Oktober 2016 Verstöße gegen Vorgaben im Kampf gegen Geldwäsche und illegale Finanztransaktionen festgestellt worden waren. Die Mitarbeiter in den beiden Filialen sind vor allem im Private Banking tätig und verwalten Vermögenswerte von knapp 1 Mrd. sfr (circa 920 Mill. Euro). Bereits in Singapur verurteiltDer Eigentümer von BSI, EFG International, will angeblich Einspruch gegen die Entscheidung der italienischen Zentralbank erheben. Es wird darauf verwiesen, dass die italienischen Kunden von hoher strategischer Bedeutung seien, dass die Beziehungen zu italienischen Kunden außerhalb des Landes nicht Angelegenheit der Banca d’Italia seien und dass die Integration von BSI in die EFG fortgesetzt werde. Vor knapp einem Jahr wurde die BSI, die älteste Bank des Kantons Tessin, bereits von der Schweizer Bankenaufsicht Finma und der Bankenaufsicht von Singapur wegen Verdachts auf Geldwäsche verurteilt.Die Tessiner Bank stand jahrelang unter Kontrolle des Triestiner Versicherers Generali. Dieser verkaufte die BSI-Mehrheitsbeteiligung vor zwei Jahren an den südamerikanischen Finanzinvestor BTG Pactual für 1,2 Mrd. sfr. Nachdem der BTG-Pactual-Chef André Esteves wegen der Verwicklung in die Petrobras-Affäre verhaftet worden war, verkaufte er vor einem Jahr die BSI an die in der Vermögensverwaltung und im Private Banking tätige EFG International mit einem verwalteten Vermögen von 79,5 Mrd. sfr und einer Bilanzsumme von 23 Mrd. sfr.