Die am Montag startende Kapitalerhöhung von Banco Popolare ist ein Test für Italiens Banken. Haben ausländische Finanzinvestoren noch Vertrauen in das italienische Kreditwesen? Seit Monaten machen internationale Investoren wegen der vielen faulen Kredite einen großen Bogen um italienische Banken. Ihre desolate Kursentwicklung mit einem Branchenindex, der seit Jahresbeginn um bis zu 40 % nachgegeben hat, ist der beste Beweis für das allgemeine Misstrauen. Auch scheint der Kapitalappetit der Kreditinstitute unersättlich. Seit 2014 haben sie mehr als 18 Mrd. Euro frisches Kapital benötigt. Bis Jahresmitte stehen weitere Kapitalerhöhungen von 3,5 Mrd. Euro bevor – ohne Unicredit, die angeblich 5 bis 10 Mrd. Euro benötigt. Doch bei Banco Popolare geht es nicht so sehr um eine verbesserte Kapitalausstattung. Es geht darum, ob die für Herbst vorgesehene Fusion mit Banca Popolare di Milano zur drittgrößten Bank des Landes tatsächlich stattfinden wird. Die EZB hat die Kapitalaufstockung als Bedingung für die Fusion gestellt. Kein Wunder: Sie will auf Nummer sicher gehen.tkb