mf Tokio – Die Führung der Japan Post Holdings, der Dachgesellschaft der Post in Japan, zieht mit monatelanger Verzögerung Konsequenzen aus einem Vertriebsskandal für Versicherungsprodukte. Der Präsident der Holding, der 71-jährige Masatsugu Nagato, wird zum 6. Januar durch den 68-jährigen Ex-Innenminister Hiroya Masuda ersetzt. Der Chef der Japan Post Insurance, Mitsuhiko Uehira, macht Platz für seinen Stellvertreter Tetsuya Senda. Auf den Präsidenten der Briefdienstsparte, Kunio Yokoyama, folgt Holding-Manager Kazuhide Kinugawa. Die drei Top-Manager wollen durch ihren Rücktritt das beschädigte Vertrauen der Öffentlichkeit in den ehemals staatlichen Post- und Finanzriesen wiederherstellen. Sein Vertrieb hatte unter dem Druck unrealistisch hoher Abschlussquoten vor allem ältere Kunden zu unnötigen Wechseln ihrer Versicherung überredet, Alt- und Neuverträge gleichzeitig abgerechnet oder ihnen den Versicherungsschutz entzogen. Daher wies die Finanzaufsicht FSA die Posttöchter als Strafmaßnahme an, zwischen Januar und März keine Versicherungsprodukte zu verkaufen. Der Konzern hat 400 000 Mitarbeiter.