LICHT UND SCHATTEN BEI DER BLOCKCHAIN

Japans Aufsicht schließt Kryptoplattformen

Wegen Sicherheitsmängeln Unterbrechung für einen Monat

Japans Aufsicht schließt Kryptoplattformen

Reuters Frankfurt/Tokio – Die japanische Finanzaufsicht FSA macht wegen Sicherheitsmängeln zwei Börsen für Bitcoin & Co. vorübergehend dicht. Fünf weitere wurden aufgefordert, ihre Systeme zu verbessern, um die Kunden besser zu schützen sowie Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu verhindern, teilte die Behörde am Donnerstag in Tokio mit.Die Handelsplattformen Bit Station und FSHO müssen den Angaben zufolge den Betrieb für einen Monat einstellen. Die beiden Firmen waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Zu denjenigen Börsen, die auf FSA-Anordnung ihre Computersysteme aufrüsten müssen, gehört Coincheck (siehe Bericht auf dieser Seite), der im Januar bei einem Hackerangriff digitale Münzen der virtuellen Währung Nem im Wert von etwa 530 Mill. Dollar gestohlen wurden. Bis zum 22. März muss das Unternehmen einen Maßnahmenkatalog präsentieren. Das ist bereits die zweite derartige Aufforderung der FSA. Zu diesem Thema sagte Coincheck-Chef Koichiro Wada, dass die Aufrüstung der Computersysteme mit dem Wachstum des Geschäfts nicht Schritt gehalten habe.Japanische Kryptobörsen benötigen seit April 2017 eine staatliche Lizenz. Coincheck, Bit Station und FSHO sowie zwei weitere von der FSA kritisierte Plattformen verfügen allerdings über keine Konzession. Da sie bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes bestanden, dürfen sie ihre Geschäfte während des laufenden Antrags weiterführen. Insgesamt 16 Kryptobörsen arbeiten ohne Konzession. Sanae Takaichi, Chef des Ausschusses für Cybersicherheit der regierenden Liberaldemokratischen Partei, kritisierte diese Ausnahmeregelung.Ähnlich wie Coincheck muss auch GMO Coin der FSA bis zum 22. März einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Computersysteme vorlegen. Die Börse habe es bislang versäumt, den häufig auftretenden Technikpannen auf den Grund zu gehen.