JLL: Globale Immobilientransaktionen brechen um die Hälfte ein
Immobilientransaktionen
brechen um die Hälfte ein
JLL: Besonders starker Rückgang in Amerika
tl Frankfurt
Das Transaktionsvolumen an den weltweiten Immobilienmärkten ist 2023 deutlich zurückgegangen. Wie der Immobiliendienstleister JLL in seinem Bericht "Global Real Estate Perspective" schreibt, lag das Gesamttransaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen bei 423 Mrd. Dollar. Das ist ein Rückgang von rund 50% im Vergleich zum Vorjahr und der niedrigste Wert bei globalen Immobilientransaktionen seit mehr als einem Jahrzehnt.
Im dritten Quartal wurden 131 Mrd. Dollar umgesetzt – 46% weniger als im Vorjahresviertel. Erfasst werden Umsätze ab 5 Mill. Dollar bei Büros, Einzelhandel, Mehrfamilienhäusern, Hotels, Logistik und Industrieimmobilien. Bei den Bürovermietungsmärkten sei die nachlassende Konjunktur zu spüren, so dass der Flächenumsatz sank und die Leerstandsquote zulegte, so JLL weiter.
Hela Hinrichs, JLLIn vergangenen Jahren des konstanten Wachstums hatte der globale Investmentmarkt für Immobilien die Marke von 1 Bill. Dollar souverän angesteuert.
„In vergangenen Jahren des konstanten Wachstums hatte der globale Investmentmarkt für Immobilien die Marke von 1 Bill. Dollar souverän angesteuert", sagte Hela Hinrichs, Senior Director EMEA Research & Strategy JLL. "In diesem Jahr sind die Ziele hingegen deutlich niedriger gesteckt. Zwar wird die Marke von 500 Mrd. Dollar aller Voraussicht nach überschritten, doch von der Dynamik der vergangenen Jahre ist derzeit weltweit wenig zu spüren.“
Dominante Weltregion
Am stärksten ging das Transaktionsvolumen in Amerika zurück. Mit einem Minus von 55% auf 237 Mrd. Dollar ist Amerika aber immer noch mit großem Abstand die dominante Weltregion. Im dritten Quartal lag der Umsatz bei 75 Mrd. Dollar (-52% zum Vorjahr). Dabei dominieren Los Angeles und New York.
Zur Begründung für die Entwicklung verweist JLL auf die Transaktionsprozesse, die deutlich länger dauerten als in den vergangenen Jahren. Das sei wiederum auf das volatile Finanzierungsumfeld zurückzuführen. Höhere Zinsen für Staatsanleihen und weiter gestiegene Spitzenrenditen wirkten sich ebenso negativ auf die Anlegerstimmung aus.
Hela Hinrichs, JLLMit einer Jahresendrally rechnen nur die allerwenigsten Marktteilnehmer.
In der Region EMEA, also Europa, Afrika und der Mittlere Osten ging das Transaktionsvolumen von Januar bis September auf 111 (i.V. 226) Mrd. Dollar zurück. „Mit nur noch 35 Mrd. Dollar im dritten Quartal ist die erhoffte Marktbelebung ausgeblieben und mit einer Jahresendrally rechnen nur die allerwenigsten Marktteilnehmer. Das Transaktionsvolumen ist damit in der EMEA-Region das siebte Quartal in Folge rückläufig“, sagt Hinrichs.