Bankbeschäftigung

Jobverlagerungen der Brexit-Banken sind beendet

Das Gewicht der ausländischen Banken in Deutschland hat wegen des Brexits deutlich zugenommen. Besonders der Finanzplatz Frankfurt habe profitieren können und es sei weitere Expansion zu erwarten, hält die Helaba in ihrer Finanzplatz-Studie fest. Allein in Frankfurt sind demnach 3.500 Stellen entstanden.

Jobverlagerungen der Brexit-Banken sind beendet

Brexit-Jobverlagerung beendet

3.500 Stellen sind in Frankfurt entstanden, schätzt die Helaba in einer Finanzplatz-Analyse

Das Gewicht der ausländischen Banken in Deutschland hat wegen des Brexits deutlich zugenommen. Besonders der Finanzplatz Frankfurt habe profitieren können und es sei weitere Expansion zu erwarten, hält die Helaba in ihrer Finanzplatz-Studie fest. Allein in Frankfurt sind demnach 3.500 Stellen entstanden.

fir Frankfurt

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vor gut dreieinhalb Jahren hat Banken seither veranlasst, rund 3.500 Stellen nach Frankfurt zu verlagern bzw. in der Mainmetropole aufzubauen. Damit sei der positive Brexit-Effekt so gut wie ausgeschöpft. Zu dieser Einschätzung kommt Helaba Research & Advisory im "Finanzplatz-Fokus", der am Dienstag veröffentlicht wurde. "Die Brexit-bedingten Stellenverlagerungen sind weitgehend beendet und damit als auslaufender Beschäftigungseffekt anzusehen", schreibt Autorin Ulrike Bischoff. Auch wenn einige Institute je nach Geschäftsstrategie und möglichen Vorgaben der EZB-Bankenaufsicht noch nachjustieren dürften, seien entsprechende Anpassungen nun nicht mehr dem Brexit zuzuschreiben, heißt es weiter.

Gewichtigere Auslandsbanken

Viele der vom Brexit betroffenen Finanzinstitute haben Frankfurt als neuen Standort auserkoren, manche auch für ihr Europa-Hauptquartier. J.P. Morgan beispielsweise hat den Europa-Sitz wegen des Brexits von London an den Main verlagert. Mit einer Bilanzsumme von 436 Mrd. Euro Ende des vergangenen Jahres gehört die in Frankfurt ansässige J.P. Morgan SE mittlerweile zu den größten Instituten des Landes, auf Rang 5 hinter der Commerzbank. "Insgesamt hat ein deutlicher Transfer von Vermögenswerten aus London heraus zu Niederlassungen an anderen Finanzstandorten wie Frankfurt stattgefunden", hält Bischoff fest. Dadurch hätten Auslandsbanken in der deutschen Bankenlandschaft an Bedeutung gewonnen.

So seien von den rund 200 Auslandsbanken in Deutschland 111 mit Hauptsitz am Finanzplatz Frankfurt vertreten, die meisten davon im Bankenviertel. Hier sei weitere Expansion zu erwarten, schreibt Bischoff. "Deutschland gilt vielen Auslandsbanken als attraktiver Markt sowie guter Standort, um von hier aus Geschäfte in Europa abzuwickeln." Frankfurt spricht sie angesichts der Reputation und der Dichte an Banken und bedeutenden Institutionen wie der EZB oder dem Standardsetzer International Sustainability Standards Board hohe Anziehungskraft zu. In Frankfurts Banken waren Mitte vergangenen Jahres laut Helaba insgesamt 66.200 Menschen beschäftigt. Bis Ende 2024 soll die Zahl früheren Schätzungen der Landesbank zufolge um 1.000 steigen.

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