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Jonathan Hill berät fortan die UBS

hip - Jonathan Hopkin Hill (57) ist von seinem goldenen Fallschirm zur UBS getragen worden. Der ehemalige EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienste und Kapitalmarkt steht der Schweizer Großbank nunmehr als Senior Adviser Corporate Client...

Jonathan Hill berät fortan die UBS

hip – Jonathan Hopkin Hill (57) ist von seinem goldenen Fallschirm zur UBS getragen worden. Der ehemalige EU-Kommissar für Finanzstabilität, Finanzdienste und Kapitalmarkt steht der Schweizer Großbank nunmehr als Senior Adviser Corporate Client Solutions (CCS) zur Verfügung. “Jonathan war sowohl EU-Kommissar als auch ein Mitglied des britischen Kabinetts”, heißt es in einem Memo von Javier Oficialdegui, Head of CCS in Europa, Nahost und Afrika bei der Investmentbank der UBS. “Das bedeutet, er ist einer der wenigen, die die Politik sowohl in der EU als auch in Großbritannien zu einer Zeit interpretieren können, in der Firmen in der ganzen Welt wissen wollen, was die jüngsten Entwicklungen für sie bedeuten.” Hill hatte sein Amt in Brüssel zwar aus Frust über den Ausgang des Brexit-Referendums hingeschmissen. Anders als Ivan Rogers, der Vorgänger Tim Barrows als ständiger Vertreter Großbritanniens in Brüssel, erging sich der Cambridge-Absolvent aber nicht in düsteren Prophezeiungen zu den Folgen der Entscheidung für den Austritt. Stattdessen heuerte The Lord Hill of Oareford schon kurz darauf als Senior Adviser bei der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer an und ließ sich von Rupert Murdochs Verlagshaus, das “The Times” und “The Sunday Times” herausgibt, zu einem der Independent National Directors küren – mit freundlicher Genehmigung Brüssels, obwohl der Kodex der EU-Kommissare eigentlich eine 18 Monate lange Karenzzeit vorsieht (vgl. BZ vom 30. März).Hill galt schon immer als diskreter Problemlöser, der sein diplomatisches Geschick in erster Linie hinter den Kulissen einsetzt. Er gehörte zu den treibenden Kräften der europäischen Kapitalmarktunion. Der gebürtige Londoner ist ein erfahrener Lobbyist, der als Berater des damaligen Premierministers John Major arbeitete, als der Vertrag von Maastricht ausgehandelt wurde. Davor war der Spindoktor für den proeuropäischen konservativen Politiker Kenneth Clarke tätig. Hill kam von der Agentur Lowe Bell. Nach seinem Zwischenspiel in 10 Downing Street kehrte er in die PR-Branche zurück, zu Bell Pottinger. 1998 gründete er Quiller Consultants, die 2006 von der internationalen Agentur Huntsworth übernommen wurde, zu der auch die PR-Marken Citigate und Grayling gehören. “Debrett’s People of Today” zufolge gehören die Gärtnerei und Lesen zu seinen Hobbys.