J.P. Morgan zieht Interessenten an

Der Investmentbank liegen mehrere Angebote für die Rohstoffsparte vor

J.P. Morgan zieht Interessenten an

dpa-afx New York – J.P. Morgan kann bei dem Verkauf der Rohstoffhandelssparte offenbar mit einem Erlös von mindestens 2 Mrd. Dollar rechnen. Es seien Angebote von der Beteiligungsgesellschaft Blackstone, der Investmentbank Macquarie und dem Rohstoffhandelshaus Mercuria eingegangen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bald ein VerbotDie US-Großbank hole jetzt weitere Informationen von den Interessenten ein und wolle sich dann auf einen Bieter festlegen. Eine Entscheidung könnte es noch in dieser Woche geben.Die Bank hatte im Sommer den Rückzug aus dem Geschäft mit dem Handel von physischen Rohstoffen angekündigt, da die Aufsichtsbehörden in den USA derzeit ohnehin ein Verbot dieses Geschäfts für Banken erwägen. Unter den ErwartungenMit einem Erlös von 2 Mrd. Dollar bliebe die Bank hinter ursprünglichen Preis-Spekulationen zurück. In früheren Berichten war von weniger als 3 Mrd. Euro die Rede gewesen. Die beteiligten Unternehmen wollten die Informationen von Bloomberg nicht kommentieren.Die Sparte hatte nach Bloomberg-Informationen zuletzt jährlich rund 750 Mill. Dollar eingespielt und ist der bekannten Investmentbankerin Blythe Masters unterstellt. Sie ist seit mehr als zwei Jahrzehnten bei der Bank. Gerüchten zufolge ist sie nun bereit, die Bank zu verlassen und das Geschäft weiterzuführen – sollte das der neue Eigentümer wollen. Co-Erfinderin der CDSMasters gilt als eine der Erfinderinnen des umstrittenen Finanzderivats Credit Default Swap (CDS), mit dem Investoren auf Ausfallrisiken von Krediten oder Schuldnern setzen können. Die eigenständig handelbaren CDS waren eine wichtige Voraussetzung, um mit Forderungen besicherte Wertpapiere wie Asset Backed Securities (ABS), Collateralized Debt Obligations (CDO) und Mortgage Backed Securities (MBS) auf den Markt zu bringen.Diese drei Wertpapierarten waren wiederum ein Hauptgrund für die weltweite Finanzkrise, da die Banken dadurch den Überblick über die Risiken verloren hatten.