Kernkapitalpuffer steuert auf null zu

Börsen-Zeitung, 16.9.2015 wf Berlin - Der Ausschuss für Finanzstabilität sieht in den anhaltend niedrigen Zinsen weiterhin einen "Ausgangspunkt vielfältiger potenzieller Fehlentwicklungen" im deutschen Finanzsystem. Dies teilte das...

Kernkapitalpuffer steuert auf null zu

wf Berlin – Der Ausschuss für Finanzstabilität sieht in den anhaltend niedrigen Zinsen weiterhin einen “Ausgangspunkt vielfältiger potenzieller Fehlentwicklungen” im deutschen Finanzsystem. Dies teilte das Bundesfinanzministerium nach der Sitzung des Gremiums für die makroprudenzielle Aufsicht in Berlin mit. Die Lage verlange, das Finanzsystem weiterhin sorgfältig zu beobachten und die Akteure eng aufsichtlich zu begleiten. Der zum Jahresbeginn 2016 eingeführte neue antizyklische Kapitalpuffer für Kreditinstitute dürfte – wie in anderen EU-Ländern – wegen der eher schwachen Kreditentwicklung auch hierzulande bei 0 % liegen, stellte das Gremium in Aussicht. “Auch für Deutschland gibt es aus heutiger Sicht keinen Anlass für eine Pufferquote von mehr als 0 % bei der erstmaligen Festlegung zum 1. Januar 2016”, schreibt das Ministerium. Der Puffer ist mit der Umsetzung der EU-Eigenkapitalrichtlinie eingeführt worden. Dieser Aufschlag auf das harte Kernkapital der Banken soll in Phasen übermäßiger Kreditentwicklung einen Puffer aufbauen, der im Krisenfall unter anderem Verluste auffangen kann. Im Dezember wird die Finanzaufsicht BaFin erstmals eine Pufferquote anhand ökonomischer Indikatoren veröffentlichen. Diese wird vierteljährlich neu festgelegt. Die Bundesbank arbeitet an einer detaillierten Darstellung des Analyserahmens, den sie im Spätherbst veröffentlichen will. Der Puffer kann regulär zwischen 0 % und 2,5 % betragen.