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Kerviel-Prozess geht in nächste Runde

wü - Der Streit zwischen Skandaltrader Jérôme Kerviel und Société Générale geht in die nächste Runde. Vor dem Berufungsgericht von Versailles hat am Mittwoch ein Prozess begonnen, bei dem es um die Frage geht, ob und in welcher Höhe der 39-Jährige...

Kerviel-Prozess geht in nächste Runde

wü – Der Streit zwischen Skandaltrader Jérôme Kerviel und Société Générale geht in die nächste Runde. Vor dem Berufungsgericht von Versailles hat am Mittwoch ein Prozess begonnen, bei dem es um die Frage geht, ob und in welcher Höhe der 39-Jährige seinem früheren Arbeitgeber eine Entschädigung für die Verluste von 4,9 Mrd. Euro zahlen muss, die er ihm Anfang 2008 mit seinen betrügerischen Geschäften eingebrockt hatte. Der Bretone war zuvor in zwei Instanzen verurteilt worden, die Summe in voller Höhe zurückerstatten zu müssen. Der Kassationshof hatte 2014 zwar die Gefängnisstrafe für Kerviel bestätigt, aber angeordnet, dass die Schadenersatzfrage in einem neuen Verfahren entschieden werden muss. In den auf drei Tage angesetzten Verhandlungen wird es jetzt auch um die Frage gehen, ob und wann Société Générale von den riskanten Geschäften Kerviels wusste.Ein Arbeitsgericht hat die Bank gerade zu einer Entschädigung in Höhe von insgesamt 455 000 Euro verurteilt, weil sie dem inzwischen 39-Jährigen unrechtmäßig gekündigt habe. Sie habe bereits 2007 von seinen Aktivitäten gewusst. Kerviels Anwalt David Koubbi beantragte, dass die Rechtsanwälte der Société Générale in dem Versailler Verfahren als Zeugen vernommen werden. Diese weigerten sich jedoch unter Berufung auf das Berufsgeheimnis.