KfW Capital verspricht mehr Geld für Wagniskapitalfonds

Förderbank-Tochter peilt 180 Mill. Euro für 2020 an

KfW Capital verspricht mehr Geld für Wagniskapitalfonds

jsc Frankfurt – Nach ihrem ersten Geschäftsjahr stellt die neue Wagniskapitaltochter der Förderbank KfW für den laufenden Turnus ein höheres Zusagevolumen in Aussicht: Nach 155 Mill. Euro im Jahr 2019 zielt die KfW Capital 2020 auf 180 Mill. Euro, sagt Geschäftsführer Jörg Goschin der Börsen-Zeitung. Damit fährt die Gesellschaft das Geschäft behutsam hoch: Laut Angaben von Oktober 2018 sollten die Zusagen bis 2020 auf ein Volumen von durchschnittlich 200 Mill. Euro pro Jahr gesteigert werden. Diese Zielmarke ist nun für 2021 vorgesehen.Die KfW Capital bezieht sich dabei auf das Programm für Investitionen in ausgewählte Wagniskapitalfonds, das Mittel privater Geldgeber flankieren soll. Das Geld stammt aus dem Sondervermögen des European Recovery Program (ERP), das einst aus dem Marshall-Plan hervorgegangen war, also aus den US-Hilfen nach Ende des Zweiten Weltkriegs.Mit dem Start der KfW Capital im Oktober 2018 hatte die Förderbank in Aussicht gestellt, aus dem ERP-Topf binnen zehn Jahren 2 Mrd. Euro bereitzustellen – somit ergibt sich eine Zielmarke von jährlich ungefähr 200 Mill. Euro. Weil private Geldgeber hinzukommen, liegt das gesamte Zielvolumen nach damaligen Angaben bei etwa 10 Mrd. Euro. Die KfW hatte sich bereits in den Vorjahren an Wagniskapitalfonds für Technologiefirmen beteiligt, das Engagement mit Gründung der KfW Capital aber forciert. Das tägliche Geschäft soll dabei weitgehend unabhängig von der Konzernmutter ablaufen.Die Kölner Firma Coparion, die ebenfalls unter dem Dach der KfW Capital aufgehängt ist, erhielt 2019 keine neuen Zusagen: Die erste Fondsvariante lebt noch von Zusagen aus den Vorjahren und wird dabei auch von der Europäischen Investitionsbank (EIB) unterstützt. Auch die Varianten des Hightech-Gründerfonds, der sich aus Mitteln der KfW, des Bundeswirtschaftsministeriums und von Industriekonzernen speist, erhielten daher kaum neue Zusagen. Derzeit plant die Bundesregierung außerdem einen milliardenschweren Zukunftsfonds für Beteiligungen. Die Gespräche in Berlin seien noch nicht abgeschlossen, sagte Goschin.Insgesamt hat die KfW Capital bis Jahresende über 34 Zusagen rund 600 Mill. Euro für Wagniskapitalfonds bereitgestellt. Zielbranchen sind zum Beispiel Biotechnologie, Industrie- und Informationstechnik. Künftig sollen Nachhaltigkeitskriterien stärker Beachtung finden.