KfW Ipex-Bank bereitet sich auf europäische Aufsicht vor
KfW Ipex-Bank bereitet sich
auf europäische Aufsicht vor
Im Konzern gewinnt die Tochter an Gewicht
jsc Frankfurt
Die KfW Ipex-Bank bereitet sich auf die EZB-Bankenaufsicht vor: Nachdem die Bilanzsumme der KfW-Tochter im vergangenen Jahr auf mehr als 30 Mrd. Euro anstieg, stehe nun ein Gespräch zwischen BaFin und EZB an, wie die Ipex am Freitag auf Nachfrage erklärte. Der genaue Zeitpunkt hänge von der Absprache ab. Die EZB äußerte sich am Freitag auf Nachfrage nicht näher zu dem Fall.
Allerdings ist Bilanzsumme nicht gleich Bilanzsumme: Im Finanzbericht der KfW ist die Größe der Ipex-Bank nach IFRS vor Konsolidierung mit 32,8 Mrd. Euro vermerkt. Die Tochter rechnet aber selbst nach HGB und legt in Kürze ihr eigenes Zahlenwerk vor. Doch auch nach dieser Rechnung bringe die Ipex-Bank mehr als 30 Mrd. Euro ein, erklärte eine Sprecherin.
Unterschiedliche Angaben zur Bilanzsumme sind nicht ungewöhnlich. So brachte die Kreissparkasse Köln nach Angaben des Verbands DSGV Ende 2022 mehr als 30 Mrd. Euro auf die Waage, während das Institut nach eigener Rechnung etwas weniger auswies – und auch im Jahr 2023 demnach unter 30 Mrd. Euro blieb. Die Sparkasse ist bisher nicht auf die Liste der EZB gerückt.
Wenige Risiken im Gesamtkonzern
Die Ipex-Bank macht seit Jahren ein hohes Neugeschäft: Im vergangenen Jahr sagte sie 24,2 Mrd. Euro zu. Zum Konzerngewinn der KfW trug die Ipex-Bank mehr als 500 Mill. Euro bei, wie Bernd Loewen, Finanzvorstand der KfW, am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz sagte. Insgesamt fuhr der Förderbankkonzern 1,56 Mrd. Euro Gewinn ein und lag damit leicht über dem fünfjährigen Durchschnitt.
Die gesamte KfW verzeichnet derzeit wenige Ausfälle. So löste sie im vergangenen Jahr konzernweit netto 165 Mill. Euro Kreditrisikovorsorge auf. Dabei zehrt sie noch immer davon, dass sie in den Vorjahren, vor allem im Coronajahr 2020, in großem Umfang pauschale Vorsorge gebildet hatte. Darüber hinaus stehen weitere Bewertungseffekte mit plus 147 Mill. Euro in der Ergebnisrechnung.
Die Bank profitiert davon, dass sie einen Großteil ihrer Kredite über gewöhnliche Banken ausreicht. In der Bilanz von 561 Mrd. Euro sind „durchgeleitete“ Darlehen in Höhe von 210 Mrd. Euro vermerkt. Das Risiko übernehmen dabei die ausreichenden Banken, Forderungen treten sie an die KfW ab. Eine steigende Anzahl an Firmeninsolvenzen belaste die KfW daher wenig, sagte Finanzchef Loewen.
Stattdessen lebe die Bank mit „Klumpenrisiken“, etwa in bestimmten Ländern und Sektoren. Eine Belastung für die harte Kernkapitalquote, die komfortable 27,9% erreicht, ergäbe sich laut Loewen in einer schweren Finanzkrise. Dann geriete das Rating der durchleitenden Banken unter Druck. Nach Rechnung der KfW wäre in diesem Fall mehr Kapital für die Darlehen vonnöten.
In die Rechnung der risikogewichteten Aktiva (RWA) gehen die durchgeleiteten Darlehen aktuell mit einem Gewicht von 43 Mrd. Euro ein. Damit machen sie nur einen Bruchteil aller Risiken aus. Insgesamt verfügt der Konzern über ein bilanzielles Eigenkapital von 38 Mrd. Euro.
