Erst USA, dann Deutschland

Klarna steigt in den Mobilfunkmarkt ein

Klarna startet in den USA mit einem Mobilfunktarif und will sich stärker als Neobank positionieren. Bislang ist Zahlungsverkehr die Domäne des Fintech.

Klarna steigt in den Mobilfunkmarkt ein

Das im Zahlungsverkehr groß gewordene Fintech Klarna steigt in das Mobilfunkgeschäft ein. Man werde mit einem neuen Tarif in den kommenden Wochen zunächst in den USA starten, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zusätzliche Märkte wie Großbritannien und Deutschland befänden sich in Vorbereitung, heißt es. Ein deutscher Tarif soll noch in diesem Jahr starten.

Klarna ist ein Fintech mit Banklizenz

Klarna ist dabei, sich zunehmend als Neobank aufzustellen, unter anderem in Deutschland verfügen die Schweden auch über eine Banklizenz. Und Neobanken wie Revolut und Nubank haben schon damit begonnen, ihren Kunden Mobilfunk-Dienstleistungen anzubieten - womit die Banking-Apps sich breiter aufstellen und ihren Ertragsmix verbessern. Klarna erwartet eine hohe Akzeptanz bei ihren mehr als 25 Millionen aktiven US-Nutzern, da der Preis wettbewerbsfähig sei (40 Dollar pro Monat für unbegrenzte 5G-Daten, Gespräche und SMS) und die Einrichtung per eSIM sofort erfolgen könne.

Chime-IPO eine gute Blaupause

Klarna hatte sich vor ein paar Jahren auf US-Expansion begeben und das Geschäft dort nach hohen Anlaufverlusten gut skalieren können. Der geplante Börsengang liegt noch auf Eis - und Klarna nutzt die Zeit bis zum neuen Anlauf für ein Listing, um sich stärker als Neobank zu positionieren. Mit Chime hatte eine (ohne Banklizenz operierende) US-Neobank kürzlich ein erfolgreiches Börsendebut gefeiert.

Die US-Tarife von Klarna werden durch den Anbieter Gigs ermöglicht. Gigs ist ein Mobilfunk-Startup, das Ende 2024 Venture-Kapital von 73 Mill. Euro erhalten hatte. Neben klassischen VCs wie Ribbit Capital sind auch Fintechs wie Nubank, Robinhood und Coinbase an Gigs beteiligt.