Kleiner Hebel im Portfolio
Kleiner Hebel im Portfolio
Betreiberimmobilien
Kleiner Hebel im Portfolio
Von Wolf Brandes
Wenn hierzulande über Gewerbeimmobilien geredet wird, schaut fast jeder nur auf Büros: Leerstand, Miete, ESG, Refinanzierung – und natürlich die Frage, welcher Entwickler als Nächstes wackelt. Das ist nachvollziehbar, aber es verstellt den Blick auf ein Segment, das operativ viel näher am Alltag der Menschen ist und trotzdem im Investment nur am Rand vorkommt: Hotels. Gerade einmal 4 bis 5% des Transaktionsvolumens entfallen in Deutschland auf Hotelimmobilien. Es handelt sich also um einen Nebenschauplatz – der jetzt allerdings wieder interessanter wird.
Denn das, was Union Investment und HospitalityInside in ihrem aktuellen Barometer beschreiben, ist genau das, was ein Investor sucht: ein Markt, der die Probleme nicht verleugnet (steigende Betriebskosten, unsichere Umsätze), zugleich aber wieder Projekte sieht, die finanzierbar und nachfrageseitig plausibel sind. Sie Stimmung hellt sich moderat auf – ein Signal, bei denen man nicht warten muss, bis die Bürospieler ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Hotels eignen sich zudem hervorragend, um ein bürolastiges Gewerbeportfolio aufzulockern: Sie reagieren anders auf Konjunktur, profitieren von Tourismus und innerdeutschem Reiseverhalten und lassen sich sehr gezielt an den funktionierenden Rändern spielen: Budget/Economy hier, Luxus/Lifestyle dort. Wer Diversifikation ernst nimmt, sollte das Segment deshalb nicht als „nice to have“ abtun.

