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„Knacken die Marke von 1 Mrd. Dollar“

Als Digital-Asset-Spezialist hat Teroxx ihr Geschäft in einem regulierten Umfeld behutsam aufgebaut. Beim Trading sollte man in diesem Jahr die Marke von 1 Mrd. Dollar knacken, so CEO Christoph Pliessnig im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Mit ihrem Fonds sowie der Wallet will Teroxx jetzt stärker in den Markt gehen.

„Knacken die Marke von 1 Mrd. Dollar“

IM GESPRÄCH: CHRISTOPH PLIESSNIG

„Knacken die Marke von 1 Mrd. Dollar“

Für Teroxx-CEO Christoph Pliessnig hat regulatorische Compliance Priorität – Handel über Binance, Kraken und Huobi

Von Björn Godenrath, Frankfurt
Von Björn Godenrath, Frankfurt

Mit Gründung 2018 gehört Teroxx zu den Frühstartern der deutschsprachigen Kryptobranche. Aus dem Bildungsbereich in diesem Umfeld kommend, gründeten Christoph Pliessnig und Thomas Jöbstl ein Start-up, das sie als „Digital Asset Boutique“ bezeichnen. Ihr Ziel: Das Investment in Digital Assets in einem voll regulierten und lizenzierten Umfeld möglichst sicher und hürdenfrei zu gestalten. Das Hauptquartier der Teroxx Global Group bauten die beiden in Larnaka auf Zypern auf – dort sind viele Gründungen angesiedelt, die Zugang zum europäischen Markt haben wollen.

Im August 2019 war mit der Wallet App das erste Produkt am Markt. „Die Wallet soll eine Brücke sein in die traditionelle Welt. Heute hat sie gut 5.000 Nutzer, das sind in erster Linie semiprofessionelle Trader und Corporate Accounts,“ so CEO Christoph Pliessnig im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. KYC und Onboarding macht Teroxx unter anderem mit Jumio, Blockchain Monitoring mit Elliptic. Zudem werden Eigenentwicklungen eingesetzt. „Im dritten und vierten Quartal wollen wir die Wallet stärker promoten und führen im Juni ein Rebranding durch.“

Seit Oktober 2021 zugelassen ist der Teroxx Digital Asset Fund. „Das ist ein AIF, für den wir aktives Handeln in ein Produkt umgemünzt haben. Der Fonds ist über Liechtenstein reguliert, die Wallet über Zypern und Litauen. Einzelerlaubnisse für den AIF-Vertrieb haben wir in Österreich, Deutschland und Liechtenstein – in der Schweiz läuft noch der Prozess der Zulassung für den AIF.“

Dabei fängt die Story des AIF jetzt erst richtig an. „Beim AIF konnten wir im ersten Jahr noch keinen Short-Handel einsetzen, was nachteilig für die Performance war in dem Umfeld. Seit Anfang Mai können wir endlich Short-Strategien integrieren – und wollen jetzt auch die Sichtbarkeit für den AIF erhöhen. Bislang sind erst 2 Mill. Euro in dem Fonds, da können wir uns wesentlich mehr vorstellen.“ Neben dem passiven Zugang über den täglich aktiv verwalteten AIF ermöglicht Teroxx das direkte Investment in Digital Assets.  „2022 war ein schwieriges Jahr für Kryptowerte, aber wir haben trotzdem 750 Mill. Dollar an Handelsvolumen platziert. Und in den ersten vier Monaten dieses Jahres sind es schon fast 500 Mill. Dollar. Damit sollten wir in diesem Jahr die Marke von 1 Mrd. Dollar knacken. Und für 2024 steht mit dem Bitcoin Halving ein Ereignis an, das in der Regel für Belebung im Handel sorgt.“

Beim Handel selbst geht Teroxx über Kraken, Binance und Huobi, denn nur dort finde man die nötige Handelstiefe, sagt Pliessnig. „Nur dort ist das Volumen vorhanden, das wir brauchen. Für uns sind nur Plattformen interessant, die bei Währungspaaren eine tägliche Liquidität von 100 Mill. Dollar haben. Das ist das Mindestvolumen für einen Trade.“ Seine Sicht auf den Markt ist analytisch klar: „Wir sind jetzt in einem Zyklus, wo sich zeigt, welche Digital Assets bestehen können. Es werden sicher keine 20.000 Token gelistet bleiben, hinter denen kein nachhaltiges Geschäftsmodell steht.“

Dabei kommt Teroxx zugute, dass die Gründer mit realistischen Prämissen in den Markt gegangen sind und keine Luftschlösser gebaut haben. „Regulierung war vom ersten Tag ein Thema, denn es war klar, dass das nur eine Zukunft inmitten einer regulierten Finanzwelt hat. Damit waren wir Vorreiter in Digital Assets.“ Dabei wirft die EU-weite Digital-Asset-Regulierung bereits ihre Schatten voraus. „Die Mica bringt ein reguliertes Umfeld mit sich, wo dann zum Beispiel die Umsetzung der Travel Rule zur Geldwäscheprävention geregelt sein wird. Dafür rüsten wir uns, das ist Kernaufgabe der Compliance. Auf der Ebene der technischen Umsetzung gibt es aus meiner Sicht Mängel in der Mica, um das als fließenden Prozess in eine App zu integrieren. Aber auch das werden wir lösen. Und die Mica-Vorbereitungen bedeuten einen hohen Verwaltungsaufwand.“


Mit ihrem Fokus auf regulierungskonformes Geschäft hat sich das Start-up Teroxx gut positioniert im Digital-Assets-Sektor. Neben einer Wallet hat die Investment-Boutique auch einen Spezialfonds als AIF am Markt, den man nun mit Zulassung von Short-Strategien pushen will. Beim Handel geht Teroxx nur über drei Plattformen.

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