Kreditnachfrage zieht deutlich an
Kreditnachfrage zieht deutlich an
Pfandbriefbanken
Immobilienkredite stark gefragt
Bei Mehrfamilienhäusern legt das Finanzierungsvolumen am stärksten zu
tl Frankfurt
Das Geschäft mit Immobiliendarlehen hat sich bei den Pfandbriefbanken deutlich belebt. Wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am Donnerstag mitteilte, haben seine Mitgliedsinstitute in den ersten drei Quartalen des Jahres Kredite über 107,3 Mrd. Euro vergeben. Das sind 18,2% mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und 26,8% mehr als 2023 (bis Ende September). Dabei entfiel allein auf das dritte Quartal dieses Jahres ein Neugeschäftsvolumen von 37,2 Mrd. Euro – ein Plus von 20,4% im Vergleich zum dritten Quartal 2024. 37,2 Mrd. Euro entsprechen den Angaben zufolge dem höchsten Quartalswert seit Herbst 2022. 2024 lag der Vergleichswert bei 30,9 Mrd. Euro, 2023 bei 31,1 Mrd. Euro.
Mehrfamilienhäuser vorn
Wachstumsmotor sind erneut die Wohnimmobilien. Zu ihrem Bau und Erwerb wurden von Januar bis September 2025 insgesamt 67,7 Mrd. Euro aufgenommen. Das ist ein sattes Plus von 19% zum Vergleichszeitraum 2024 und 36,5% zu 2023. Am stärksten fiel 2025 das Wachstum bei den Mehrfamilienhäusern aus. Für sie wurden Darlehen über 16,7 Mrd. Euro zugesagt (+29,5%). Knapp die Hälfte des Finanzierungsvolumens (33,4 Mrd. Euro) entfiel auf Ein- und Zweifamilienhäuser (+16,8% zur Vorjahresperiode). Auf Eigentumswohnungen kamen Neukredite über 14,0 Mrd. Euro (+14,8%).
Für Gewerbeimmobilien sagten die Pfandbriefbanken 39,6 Mrd. Euro zu (+16,8%). 19,7 Mrd. Euro (+12,6%) entfielen auf Büroimmobilien. Am stärksten fiel das Wachstum bei den Hotels aus. Mit 3,0 (2,2) Mrd. Euro wurde von Januar bis September ein um 36,4% höheres Kreditvolumen zugesagt als im Vorjahr. Den Vogel schossen die Industriegebäude mit 1,4 Mrd. Euro ab. 2024 waren es in den ersten drei Quartalen nur 0,6 Mrd. Euro. Mehr als die Hälfte der zugesagten gewerblichen Immobilienkredite entfällt auf Objekte im Inland. 2025 waren es 61%, im Jahr zuvor sogar 67,6%.
„Das Immobilienfinanzierungsgeschäft unserer Mitgliedsinstitute belebt sich spürbar – trotz weiter bestehender Herausforderungen im Immobilienmarkt“, erklärte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Das erhöhte Volumen bei Wohnimmobiliendarlehen signalisiere keine Entspannung am Wohnimmobilienmarkt. Denn der weit überwiegende Teil des Finanzierungsgeschäfts der Banken betreffe Bestandsobjekte, keinen Neubau. Die Zunahme des Gewerbeimmobilienfinanzierungsgeschäftes sei hingegen ein gutes Zeichen dafür, dass die Talsohle in diesem Segment durchschritten sein dürfte. „Angesichts des niedrigen Niveaus sollte diese Entwicklung aber auch nicht überinterpretiert werden“, gibt Tolckmitt zu bedenken.
Bestand kaum verändert
Der Bestand von Immobilienfinanzierungen hat sich nach Angaben des VDP bei seinen Mitgliedsinstituten nur minimal erhöht. Am 30. September 2025 lag er bei 1.031,9 Mrd. Euro. Am 30. Juni waren es noch 1.029,5 Mrd. Euro.
