Kreissparkasse Köln steckt Niedrigzins weg

Kreditgeschäft brummt - Kapitalpolster gestärkt

Kreissparkasse Köln steckt Niedrigzins weg

ab Düsseldorf – Die Kreissparkasse Köln wird nicht müde, ein Ende der Null-Zins-Politik von der Europäischen Zentralbank (EZB) einzufordern. Zugleich aber hat es Deutschlands zweitgrößte kommunale Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr geschafft, die Folgen für das Zinsergebnis zu begrenzen. Da die Kölner zugleich das Provisionsgeschäft spürbar ausbauten, stieg der Bruttoertrag im zurückliegenden Turnus um 1,5 % auf 596 Mill. Euro. Hinter dieser Entwicklung stand ein brummendes Kreditgeschäft, das sich in einem Kreditneugeschäft von 3,15 (i.V. 3,2) Mrd. Euro spiegelt. Vorstandschef Alexander Wüerst interpretierte diese Entwicklung als “Bestätigung des Geschäftsmodells, das auf Kundennähe, Service und qualifizierte Beratung setzt”. Als wesentliche Treiber der Entwicklung entpuppten sich die Unternehmenskredite sowie private und gewerbliche Wohnungsbaufinanzierungen. Letztlich entfiel die Hälfte des Neukreditvolumens auf Immobilienkredite, die Hälfte davon floss in den privaten Wohnungsbau, wie Wüerst berichtete.An Unternehmen und Selbständige wurden wie im Vorjahr 2 Mrd. Euro an neuen Krediten ausgereicht. Bemerkenswert dabei, dass die Unternehmen nun vermehrt Erweiterungsinvestitionen tätigen, wie Wüerst ausführte. Ausnahme blieben allerdings weiterhin Neuinvestitionen, obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt seien. Gründe dafür seien fehlende Gewerbeflächen sowie Fachpersonal. Hohe SondertilgungsquoteDie solide finanzielle Lage der Unternehmen spiegelt sich auch in einer hohen Sondertilgungsquote, so dass die Kreissparkasse den Kreditbestand für den Mittelstand letztlich “nur” um 217 Mill. Euro auf 10,2 Mrd. Euro ausweitete. Über alle Kundengruppen hinweg dominiere der Wunsch nach langer Zinsbindung. Doch nicht nur im Kreditgeschäft war die Kreissparkasse erfolgreich unterwegs. Wie Wüerst ausführte, kam auch im Leasinggeschäft – hier wird im Verbund mit der Deutschen Leasing gearbeitet – ein Neugeschäft von 113 (117) Mill. Euro zusammen.Die gestiegenen Bruttoerträge reichten aus, um den leicht auf 417 (413) Mill. Euro erhöhten Verwaltungsaufwand zu finanzieren. Am Ende landete das Betriebsergebnis vor Bewertung mit 179 Mill. Euro um 5 Mill. Euro über dem Vergleichswert aus dem Vorjahr. “Das gute Jahresergebnis ermöglicht es uns auch in diesem Jahr, das Eigenkapital weiter zu stärken, gemeinnützige Projekte in der Region finanziell zu fördern und neben der Zahlung an gewinnabhängigen Steuern angemessen an unsere Trägerkreise auszuschütten”, freute sich Wüerst. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Kreissparkasse mit einer Kernkapitalquote vor Gewinnzuführung von 15,4 % schon heute gut ausgestattet ist.