Poly Network

Krypto-Dieb gibt Hälfte der Beute zurück

Die Hacker hinter einem der bisher größten Angriffe auf Kryptowährungen haben mehr als die Hälfte ihres Diebesguts zurückgegeben. Bislang sei gestohlenes Digitalgeld im Wert von 342 Mill. Dollar wieder aufgetaucht, teilte die dezentrale...

Krypto-Dieb gibt Hälfte der Beute zurück

Reuters/dpa-afx London

Die Hacker hinter einem der bisher größten Angriffe auf Kryptowährungen haben mehr als die Hälfte ihres Diebesguts zurückgegeben. Bislang sei gestohlenes Digitalgeld im Wert von 342 Mill. Dollar wieder aufgetaucht, teilte die dezentrale Kryptoplattform Poly Network am Donnerstag auf Twitter mit. Etwa 268 Mill. Dollar fehlten noch. Die Diebe hatten bei einem Angriff auf die Plattform Tokens im Wert von mehr als 600 Mill. Dollar erbeutet und am Mittwoch damit begonnen, ihre Beute zurückzugeben.

Es kommt immer wieder zu Kryptodiebstählen­ auf den sogenannten dezentralen Finanzplattformen (DeFi) – allein von Januar bis Juli ging es dabei um ein Volumen von 474 Mill. Dollar. Die weitgehend unregulierten Dienste ermöglichen Nutzern untereinander den Handel mit Werten wie Bitcoin, ohne dass Börsen oder Banken eingebunden sind. Befürworter des dezentralen Ansatzes sprechen von einem kostenlosen Zugang zu Finanzdiensten. Allerdings ist der Sektor kaum reguliert. Zudem gibt es bei einigen Plattformen technische Mängel.

Blockchain-Experten verwiesen darauf, dass es möglicherweise zu schwierig für die Hacker ist, geklaute Kryptowährungen in diesem Volumen zu waschen. Es gibt aber auch Indizien dafür, dass die Hacker auf die Schwachstelle in dem technischen Protokoll von Poly Network hinweisen wollten.

„Ich weiß, es tut weh“

In diese Richtung weisen Spuren, die Tom Robinson, Mitbegründer von Elliptic, einem Londoner Unternehmen für Blockchain-Analysen und Compliance, in den öffentlich einsehbaren Überweisungen des Hackers entdeckt hat. Robinson veröffentlichte auf Twitter eine dreiseitige Frage-Antwort-Runde, die der Hacker in Form eines Selbstinterviews veröffentlicht hatte.

In dem Text behauptet der Hacker, kein großes Interesse an dem Geld zu haben. „Ich habe genug Geld.“ Er habe stets geplant, die Beträge zurückzugeben. Der Diebstahl habe Schwächen in der Software von Poly Network aufzeigen sollen. „Ich weiß, es tut weh, wenn Menschen angegriffen werden, aber sollten sie nicht etwas aus diesen Hacks lernen?“

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