KSK Köln sieht Kleinbankenregime kritisch
KSK Köln sieht Kleinbankenregime kritisch
Kleinbankenregime schürt Ängste
KSK Köln warnt vor Spaltung der Gruppe in kleine und große Institute
ab Köln
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Das Kleinbankenregime, mit dem die Bankenaufsicht kleine Institute entlasten will, könnte die Sparkassenfinanzgruppe vor eine Zerreißprobe stellen. Wenngleich Alexander Wüerst, Vorstandschef der Kreissparkasse (KSK) Köln, und sein designierter Nachfolger Thomas Pennartz den Vorstoß von Bundesbank und BaFin im Grundsatz begrüßen, warnen sie vor einer Spaltung zwischen großen und kleinen Instituten. „Die Herausforderung für die Finanzgruppe ist der Umgang mit der neuen Regulatorik, die kleineren Häusern Erleichterungen bringen soll“, sagt Pennartz im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Angesichts der hierfür notwendigen Veränderungen müsse gewährleistet sein, dass die Systeme weiterhin von kleinen und großen Häusern nutzbar sind.
Als Kleinbanken gelten laut dem Entwurf Institute mit einer Bilanzsumme von bis zu 10 Mrd. Euro. Innerhalb der Sparkassengruppe sind das 310 Institute, nur 32 der öffentlich-rechtlichen Banken überschreiten die Schwelle von 10 Mrd. Euro. Das Problem ist, dass die meisten Sparkassen, darunter auch die KSK Köln, ihre IT und das Meldewesen auf den gruppenweiten, zentralen Dienstleister Finanz-Informatik ausgelagert haben. „Die Systeme müssen auch künftig so weiter entwickelt werden, dass sie für alle Institute geeignet bleiben“, fordert Pennartz.
EZB-Aufsicht naht
Die KSK Köln ist die größte kommunale Sparkasse der Republik. In diesem Jahr wird ihre Bilanzsumme voraussichtlich erstmals die Marke von 30 Mrd. Euro überschreiten. Ab dieser Größe hat die bei der EZB angesiedelte Bankenaufsicht das Recht, die Überwachung an sich zu ziehen.
Die Kölner sind darauf vorbereitet und haben keine Zweifel, dass die EZB von diesem Recht Gebrauch machen wird: „Es ist gut, wenn wir jetzt bald unter die Aufsicht der EZB kommen, schließlich bereiten wir uns seit vier Jahren darauf vor. Sonst erlahmt der Schwung irgendwann“, sagt der scheidende Vorstandschef Wüerst. Da es die erste kommunale Sparkasse unter EZB-Obhut wäre, stellt sich Pennartz auf hohen Abstimmungsbedarf mit den neuen Aufsehern ein.
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