Die Milliardenausgaben, die im Zuge der Geldwäscheprävention für die Identitätsfeststellung von Bankkunden fällig werden, lassen sich einer Studie zufolge um zwei Drittel kürzen. Europas Banken wenden einer Studie zufolge Jahr für Jahr 12 Mrd. Euro auf, um Vorgaben im Zusammenhang mit Know your Customer (KYC) gerecht zu werden, also der Identifikation von Neukunden und Überprüfung von Bestandskunden.

Hinzu kämen damit Technologieausgaben in Höhe von jährlich rund 7 Mrd. Euro, rechnet Strategy&, die Strategieberatung von PwC, in der Studie „Capturing the value in ,know your customer‘, while cutting costs and risks“ vor. Dabei gehe lediglich rund ein Fünftel der Kosten auf Neukunden und die damit zusammenhängende Datenerfassung zurück. 80% fielen an, um planmäßige und anlassbezogene Überprüfungen der persönlichen sowie der Geschäftsdaten von Firmenkunden vorzunehmen, heißt es.

Bei Nichteinhaltung der Anti-Geldwäsche-Verpflichtungen droht Banken ein zunehmendes Reputations- und Kostenrisiko. Von 2015 bis 2019 haben Finanzinstitute weltweit mehr als 23 Mrd. Euro an Bußgeldern und Rechtskosten im Zusammenhang mit Geldwäsche berappt, 26-mal­ so viel wie in den Jahren 2005 bis 2009 (s. Grafik). Um dies zu vermeiden und gleichzeitig die operativen Kosten zur Geldwäschebekämpfung im Zaum zu halten, empfiehlt Strategy& Banken, über die interne Optimierung ihrer Prozesse und Systeme sowie die Beauftragung von gesonderten externen Dienstleistern hinaus institutionalisierte Netzwerke mit anderen Instituten, Unternehmenskunden und Aufsehern zu schaffen, um den Datenaustausch zu vereinfachen. „Hier liegen die wahren Effizienzhebel, weil nur so der Austausch sowie die Wiederverwendung von Daten und so eine Bündelung der Kräfte zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, gelingen können“, sagt Markus Weiss, Director bei Strategy& Schweiz und einer der Autoren der Studie. Von Bedeutung seien die Entwicklung eines gemeinsamen, von Aufsehern anerkannten Datenstandards sowie ein sicherer Austausch.