Nachhaltigkeit

LBBW kritisiert EU-Taxonomie

Einen Tag nach Einstufung der Energieträger Atomenergie und Erdgas als „grün“ durch die EU-Kommission kommt aus Banken Kritik. „Selbst das existenzielle Risiko Erderwärmung war nicht groß genug, um nicht dem üblichen Brüsseler Kuhhandel zum Opfer...

LBBW kritisiert EU-Taxonomie

bn Frankfurt

Einen Tag nach Einstufung der Energieträger Atomenergie und Erdgas als „grün“ durch die EU-Kommission kommt aus Banken Kritik. „Selbst das existenzielle Risiko Erderwärmung war nicht groß genug, um nicht dem üblichen Brüsseler Kuhhandel zum Opfer zu fallen“, hat am Donnerstag Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW, erklärt: „Das ist kein Freudentag für Europa!“ Die EU habe „ihre beste Chance vertan, ein transparentes und glaubwürdiges System zu schaffen, mit dessen Hilfe Investoren und Anleger die Finanzierung des Wegs zur Klimaneutralität begleiten können“.

James Purcell, Leiter Nachhaltigkeit bei Quintet, der Muttergesellschaft von Merck Finck, teilte mit: „Der Nachweis, dass Erdgas langfristig nachhaltig ist, ist äußerst schwierig, da es sich bei Gas um einen fossilen Brennstoff handelt, der nicht erneuerbar ist, zumindest nicht im Zeitrahmen eines menschlichen Lebens.“ Allerdings könne Gas ein potenzieller Übergangskraftstoff sein.

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), die Interessenvertretung der Bankenverbände, hatte sich in einer Reaktion am Mittwoch einer Wertung der Einstufung enthalten und festgestellt, die EU-Kommission habe auf Basis einer Expertenkonsultation entschieden: „Die Finanzwirtschaft war hier nicht involviert.“

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