Angesichts einer Verdreifachung der Bauzinsen im ersten Halbjahr hat die LBS Südwest per Juni 2022 mit 6,23 Mrd. Euro Neugeschäft einen Halbjahreshöchstwert erzielt. Im Vorjahreszeitraum lag die vermittelte Bausparsumme im Bruttoneugeschäft noch bei 4,58 Mrd. Euro, woraus sich ein Plus von 36% ergibt. Einerseits wollten viele Kunden ihre Finanzierung noch rasch unter Dach und Fach bringen, sagte Stefan Siebert, Vorstandschef des Instituts, das in Fusionsgesprächen mit der LBS Bayern steht. Andererseits sicherten sich viele Kunden durch einen Bausparvertrag noch erschwingliche Konditionen. Parallel dazu stiegen bei der LBS Südwest im Halbjahr auch die Zusagen für Baudarlehen – nämlich um knapp 37% auf den neuen Spitzenwert von 1,23 Mrd. Euro. Gemessen an der Nettobausparsumme beansprucht die LBS für ihr Geschäftsgebiet im ersten Quartal einen Marktanteil von 45,8% für sich (2021: 40,9%).

Als besonders erfreulich kennzeichnete Siebert die Tatsache, dass erstmals seit Jahren die Stückzahlen der neu vermittelten Bausparverträge wieder gestiegen seien. Der noch geringe Zuwachs im ersten Halbjahr auf 68000 setzt sich nach seinen Worten im Juli deutlich fort. Dabei verzeichneten sämtliche Vertriebswege im ersten Halbjahr ein spürbares Plus. So erlebte das Gemeinschaftsgeschäft von LBS-Handelsvertretern und Sparkassen mit 54% auf 1,68 Mrd. Euro den stärksten Schub. Nach Einschätzung von Vertriebsvorstand Jörg Leitolf sieht die LBS aktuell noch keine Trendwende am Immobilienmarkt. Auch mittelfristig rechne er nicht mit einem Einbruch auf dem „etwas heiß gelaufenen Markt“. „Dazu ist die Schere zwischen Angebot und Nachfrage noch immer viel zu groß“, so Leitolf.