WERTBERICHTIGT

Leider keine Blaupause

Börsen-Zeitung, 24.10.2019 Volatile Kapitalmärkte, zunehmender Wettbewerb und Negativzinsen - die Probleme, mit denen sich der schwedische Finanzkonzern SEB herumschlägt, dürften den hiesigen Großbanken sehr bekannt vorkommen. Angesichts dieser...

Leider keine Blaupause

Volatile Kapitalmärkte, zunehmender Wettbewerb und Negativzinsen – die Probleme, mit denen sich der schwedische Finanzkonzern SEB herumschlägt, dürften den hiesigen Großbanken sehr bekannt vorkommen. Angesichts dieser Herausforderung kann sich das solide Zahlenwerk sehen lassen, mit dem die Schweden für das dritte Quartal aufwarten konnten. Als Blaupause für die in den kommenden Wochen erwarteten Zwischenberichte der Deutschen Bank und der Commerzbank taugen sie leider nicht. Zu weit liegen die strukturellen Rahmenbedingungen auseinander. So agiert die SEB auf der Basis eines gesunden Heimatmarkts, auf dem sie für viele Privatkunden die Adresse der Wahl ist und dank der Verbindung zur Unternehmerfamilie Wallenberg eng mit der Industrie verbandelt ist. Wie anders stehen die beiden deutschen Institute auf ihrem Heimatmarkt da. Im Retailgeschäft kriegen sie gegen die Sparkassen und Kreditgenossen kaum einen Fuß auf den Boden. Im Corporate Banking haben sie im Bestreben, global ganz vorn mitzuspielen, ausländischen Wettbewerbern viel zu viel Geschäft überlassen. lee