Liqid füllt Private-Equity-Fonds mit 200 Mill. Euro
Liqid füllt
Private-Equity-Fonds
jsc Frankfurt
Der digitale Vermögensverwalter Liqid führt erneut vermögende Privatleute an die Anlageklasse Private Equity heran: Das Berliner Unternehmen sammelte 200 Mill. Euro für einen Dachfonds ein, der in verschiedene Beteiligungsfonds investieren soll, wie das Berliner Unternehmen am Dienstag mitteilte. Es handelt sich bereits um das vierte Private-Equity-Vehikel und die bislang höchste erzielte Summe. Auch die Konkurrenz ist in dem Feld aktiv: So hatte im Mai die Rivalin Moonfare bekannt gegeben, mehr als 100 Mill. Euro für ein Portfolio eingesammelt zu haben. Das Anlagesegment steht allerdings seit der Zinswende unter Druck, weil gestiegene Zinsen die Bewertungen schmälern und die Finanzierung der Deals verteuern. Liqid spricht von einer “Demokratisierung” der üblicherweise institutionellen Investoren und hochvermögenden Menschen vorbehaltenen Anlageklasse.
Allerdings müssen Anleger für die Private-Equity-Vehikel bei Liqid jeweils mindestens 200.000 Euro einbringen – diese Schwelle legt das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) für sogenannte “semiprofessionelle” Anleger fest. Darüber hinaus bietet die Gesellschaft eine individuelle Vermögensverwaltung ab 100.000 Euro an und zielt somit auch hier auf ein wohlhabendes Klientel. Liqid verwaltet eigenen Angaben nach ein Volumen von rund 2,5 Mrd. Euro.
Hinter der Gesellschaft stehen unter anderem die Liechtensteiner Privatbank LGT, das Multi-Famliy-Office HQ Trust und der Wagniskapitalfonds Project A. Das Unternehmen lockt ähnlich wie auch andere Fintechs Anleger mit hohen Zinsen an – im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erklärt Firmenchef Christian Schneider-Sickert jedoch, der Fokus auf Kapitalmarktprodukte bleibe bestehen.