Lloyds verkauft restliches Australiengeschäft

Westpac zahlt 1,6 Mrd. austr. Dollar

Lloyds verkauft restliches Australiengeschäft

hip London – Die Lloyds Banking Group hat ihr verbliebenes Australiengeschäft für 1,6 Mrd. austr. Dollar (1,1 Mrd. Euro) an die Westpac Banking Corp. verkauft und sich damit aus einem weiteren Markt zurückgezogen. Wie die britische Großbank mitteilt, erwartet sie aus der Transaktion einen Veräußerungsgewinn von 20 Mill. Pfund. Die Kernkapitalquote soll dadurch um 20 Basispunkte steigen. Australiens zweitgrößte Bank setzte sich damit in der letzten Runde des Verkaufsprozesses gegen den Rivalen Macquarie und ein Konsortium um Pepper Australia durch.Während australische und neuseeländische Banken im Vergleich zu ihren global tätigen Wettbewerbern noch gut durch die Finanzkrise kamen, ging es an den Immobilienmärkten der Region steil bergab. Bereits vor zwei Jahren hatte Lloyds ein Bündel von in Not geratenen australischen Immobilienkrediten an Goldman Sachs und Morgan Stanley verkauft.Westpac erwirbt nun die verbliebenen Sparten Capital Finance Australia und Bos International (Australia). Dazu gehört ein 8,4 Mrd. austr. Dollar schweres Portfolio an Leasingvereinbarungen und Firmenkrediten. Der ältesten australischen Bank beschert die Übernahme einen Rückgang ihrer Kernkapitalquote um 38 Basispunkte. Westpac will den Zukauf mit Eigenmitteln finanzieren und rechnet bereits für das kommende Jahr mit einem positiven Ergebnisbeitrag der hinzugekommenen Geschäfte.Lloyds-Chef António Horta-Osório will die Zahl der Länder, in denen die Bank tätig ist, auf ein Drittel schrumpfen und sich vor allem auf das Geschäft auf dem Heimatmarkt konzentrieren. In diesem Jahr trennte sich die Bank bereits von ihrem deutschen Lebensversicherungsgeschäft. Das globale Private Banking wurde an die Schweizer Union Bancaire Privée veräußert. Das Retail Banking in Spanien erwarb Banco Sabadell. In Großbritannien wurden zuletzt auf Geheiß der EU 631 Geschäftsstellen unter dem Namen TSB Bank ausgegliedert. Für das kommende Jahr ist ein Initial Public Offering geplant.Die Platzierung von rund 6 % an der Lloyds Banking Group bei institutionellen Investoren brachte dem britischen Staat im vergangenen Monat rund 3,2 Mrd. Pfund ein. Der Anteil der staatlichen UK Financial Investments an der in der Finanzkrise vom Steuerzahler geretteten Großbank beläuft sich nun auf knapp ein Drittel und soll weiter verringert werden.