Lloyds zahlt mehr Dividende und kauft Aktien zurück

CEO will 3 Mrd. Pfund in digitale Zukunft investieren

Lloyds zahlt mehr Dividende und kauft Aktien zurück

hip London – Die schottische Lloyds Banking Group hat im Schlussquartal zwar trotz guter Geschäfte die Markterwartungen verfehlt, erfreute die Anleger aber dennoch mit einer Dividendenerhöhung um ein Fünftel und einem bis zu 1 Mrd. Pfund schweren Aktienrückkaufprogramm. Die Vergangenheitsbewältigung macht dem größten britischen Hypothekenanbieter weiter zu schaffen. Wie den Geschäftszahlen zu entnehmen ist, wurden 600 Mill. Pfund für die Entschädigung von Kunden, denen für sie nutzlose Restschuldversicherungen verkauft wurden, zurückgestellt. Analysten hatten lediglich mit der Hälfte dieser Summe gerechnet. Das bereinigte Vorsteuerergebnis lag vor allem deshalb mit 1,93 Mrd. Pfund um 4 % unter dem Schnitt der Analystenschätzungen. Alles in allem kostete der PPI-Skandal (Payment Protection Insurance), der die ganze Branche erschütterte, Lloyds bislang rund 19 Mrd. Pfund. Allein im vergangenen Jahr schlugen seine Folgen mit 1,65 Mrd. Pfund zu Buche. Noch bis August 2019 können Geschädigte ihre Forderungen geltend machen. Im Mai vergangenen Jahres hatte sich der britische Staat vom Rest seiner in der Finanzkrise eingegangenen Beteiligung an der Bank getrennt. CEO António Horta-Osório legte nun dar, wie er sich die kommenden drei Jahre vorstellt. Er will mehr als 3 Mrd. Pfund in die Hand nehmen, um Lloyds zu einem “digitalisierten, einfachen, kundenorientierten britischen Finanzdienstleister mit niedrigem Risiko” zu machen. Dazu gehört der Ausbau des Geschäfts mit Altersvorsorgeprodukten. Hier sollen mehr als eine Million Kunden gewonnen werden. Mehr als 50 Millionen Kunden sollen ihre Bankgeschäfte künftig online tätigen. Die operativen Kosten sollen 2020 auf weniger als 8 Mrd. Pfund gedrückt werden. Im vergangenen Jahr lagen sie noch bei 8,18 Mrd. Pfund. Horta-Osório strebt bis Ende 2020 eine Cost-Income-Ratio im unteren Bereich zwischen 40 % und 50 % an. Zuletzt lag sie bei 46,8 %. Damit wäre Lloyds eine der kosteneffizientesten Banken der Welt. Ab 2019 soll die Eigenkapitalrendite (RoTE) zwischen 14 % und 15 % liegen. Im vergangenen Jahr belief sie sich auf 13,9 %, Dividende und Rückkauf herausgerechnet gar auf 15,5 %. Lloyds kamen im abgelaufenen Jahr steigende Zinsen zugute. Die Nettozinsmarge verbesserte sich um 15 Basispunkte auf 2,86 %. Für das laufende Jahr rechnet das Management mit rund 2,90 %.