Logistik kann Büro nicht ersetzen
Logistik kann Büro nicht ersetzen
Gewerbeimmobilienmarkt
Logistik kann Büro nicht ersetzen
knd Frankfurt
Logistikimmobilien stehen bei den Investoren derzeit hoch im Kurs, während das Interesse an Büroimmobilien zurückgeht. So beschreibt der Immobilienmarktreport des Beratungshauses Avison Young zum dritten Quartal den Investmentmarkt in Deutschland. Früher sei das Risiko in der Assetklasse Büro gering gewesen bei gleichzeitig recht guter Rendite: „Das hat sich allerdings gedreht. Aktuell herrscht noch Unsicherheit mit Blick auf die Bürobedarfe", erklärt Christian Ströder, der das Research-Team bei Avison Young leitet. Gemäß dem Ifo-Institut ist die Homeoffice-Quote seit 2022 stabil; gepaart mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten wird sich auf absehbare Zeit an den hohen Leerstandsquoten im Bürosegment nichts ändern.
Investoren haben es deshalb verstärkt auf alternative Assetklassen abgesehen. Allerdings könne der große Bedarf nicht gedeckt werden, kommentiert Jochen Völckers, Geschäftsführer von Avison Young in Deutschland. Man nehme das Beispiel Logistik: „Viele Entwickler haben Probleme, Flächen in passenden Lagen zu finden, um neu zu bauen." Grund seien baurechtliche Ausweisungen. Logistikimmobilien seien für Städte weniger interessant, weil nur wenig Arbeitsplätze im Verhältnis zur Fläche entstehen. Somit könne Logistik auch langfristig das schwächelnde Bürosegment nicht ersetzen, genauso wenig wie die neue Assetklasse der Rechenzentren.
Im aktuellen Immobilienmarkreport ist zwar von einer Stimmungsaufhellung am Investmentmarkt die Rede. Unternehmen seien aber zögerlich in der Anmietung neuer Flächen. Daher sehe man eher Vertragsverlängerungen als Neuabschlüsse. Dazu kämen langwierige Prozesse auf Eigentümer- und Finanziererseite, die Fortschritte hinauszögern.

