London gibt Spitzenposition an New York ab
hip London – New York hat im jüngsten Finanzplatzranking der Z/Yen Group die weltweite Spitzenposition zurückerobert. London musste sich mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Wie aus der gemeinsam mit dem China Development Institute aus Shenzhen erstellten Rennliste der Londoner Denkfabrik hervorgeht, beträgt der Abstand aber lediglich 2 Punkte, nachdem die City im vergangenen Jahr noch 1 Punkt vor der Wall Street gelegen hatte. Die beiden Finanzplätze ergänzen sich mehr, als dass sie miteinander in Wettbewerb stehen. Aber natürlich will keiner nur den zweiten Platz belegen. Während New York aufstieg, schnitten andere nordamerikanische Finanzzentren schlechter ab. Toronto rutschte von Platz 7 auf 11 ab, San Francisco von Rang 8 auf 14, Boston von 10 auf 13. Frankfurt steigt zehn Plätze aufFrankfurt schaffte es als einziger Standort aus der Eurozone in die Top 10 im Global Financial Centres Index (GFCI) . Die “City of the Euro” arbeitete sich von Platz 20 auf Rang 10 hoch. Amsterdam, Mailand, Wien und Zürich stiegen ebenfalls um mehrere Plätze auf. “Diese Zentren sind vielleicht die größten Nutznießer der durch den Brexit ausgelösten Unsicherheit”, heißt es in der Auswertung, die im Wesentlichen auf einer unverbindlichen Meinungsumfrage unter Finanzmarktteilnehmern beruht. Für Dublin, Hamburg, Kopenhagen, München und Stockholm ging es dagegen “überraschenderweise” bergab, obwohl einige von ihnen Erfolge beim Einwerben von Neugeschäft vorweisen konnten. Die schlechteren Rankings “spiegeln die Einschätzung ihrer Zukunftsaussichten durch die Teilnehmer wider”, schrieben die Verfasser.Für Miles Celic, den Chief Executive der Finanzlobby The City UK, ist der stete Aufstieg der asiatischen Finanzzentren der bemerkenswerteste Aspekt der Ergebnisse. “Hongkong ist erstmals nur noch 3 Punkte hinter London. Singapur, Schanghai und Tokio folgen mit wenig Abstand. Angesichts des Abstiegs einiger nordamerikanischer Zentren ist es Asien, nicht Europa, das London und Großbritannien in den kommenden Jahren herausfordern wird.” Alles in allem befinden sich nun weniger europäische Städte unter den Top 50. “New York und London unternehmen anscheinend gar nichts, um sich der Herausforderung aus Asien entgegenzustellen”, wird ein in Paris ansässiger Handelsbanker in der Auswertung zitiert. Offshore-Zentren steigen abDie Beliebtheit der mit London verbundenen Offshore-Zentren ging deutlich zurück. Die Kaimaninseln stiegen um sieben Plätze auf Rang 29 ab, Jersey um acht auf Platz 47, Guernsey um sieben auf Platz 60. Für die Britischen Jungferninseln ging es um drei Plätze auf Rang 63 nach unten. Die Bahamas verloren acht Plätze auf Rang 67, Gibraltar neun Plätze auf Rang 75. Die Isle of Man stürzte gar um 28 Plätze auf Rang 85 ab. Bermuda schnitt unter den Steueroasen mit einem Aufstieg um sechs Plätze auf Rang 30 noch am besten ab.Die Ersteller des Index versuchen auch zu ermitteln, welche Zentren in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Hier nahm Schanghai den Spitzenplatz ein, gefolgt von Tsingtao und Gujarat International Finance Tec-City.