hip London – Der Wechsel an der Spitze der London Stock Exchange Group hat das Expansionstempo des Börsenbetreibers nicht wesentlich gebremst. Wie aus den Zahlen des Auftaktquartals hervorgeht, steigerte die Gruppe ihre Einnahmen um 13 % auf 520 Mill. Pfund. Ein Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei 19 % gelegen. Für das positive Gesamtbild sorgten erneut vor allem das Nachhandelsgeschäft von LCH (+18 %) und die Indexsparte FTSE Russell (+18 %). Auch das Kapitalmarktgeschäft lieferte zweistelliges Wachstum (+14% ). Dabei hatte sich das Volumen der bei Börsengängen in London und Mailand eingeworbenen Mittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert. Die größten Initial Public Offerings (IPO) spielten sich beim Rivalen Deutsche Börse ab. Dort wagten sowohl Siemens Healthineers als auch die DWS den Sprung aufs Parkett. In London führte die griechische Öl- und Gasgesellschaft Energean die Liste an, gefolgt vom Finanzdienstleister JTC aus Jersey und Integrafin, die eine Plattform für Finanzberater betreibt. Die Pipeline ist gut gefüllt. Zuletzt wurde berichtet, der Tycoon Bavaguthu Raghuram Shetty wolle Travelex und UAE Exchange unter der Holding Finablr zusammenfassen und in London an die Börse bringen. Auch der Broker AJ Bell und die Kanzlei Rosenblatt planen dort IPOs.Ex-CEO Xavier Rolet hatte sein Amt Ende November mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Seitdem führt Finanzchef David Warren die Geschäfte. Im August soll David Schwimmer das Ruder übernehmen. Wie Sky News berichtet, stellte sich Christopher Hohn hinter den Goldman-Sachs-Veteranen, der dort zuletzt als Global Head of Market Structure fungierte. Der Manager des Hedgefonds The Children’s Investment Fund (TCI) hätte Rolet gerne behalten und Chairman Donald Brydon davongejagt, unterlag aber auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Dezember.