M&A

M&A-Berater Case und Cassiopea fusionieren

In der M&A-Berater-Szene findet eine Konsolidierungswelle statt. Jetzt schließen sich die Corporate-Finance-Boutiquen Case und Cassiopea zusammen.

M&A-Berater Case und Cassiopea fusionieren

M&A-Berater Case und Cassiopea fusionieren

Neue europäische Investmentboutique entsteht – Konsolidierungswelle rollt durch die Branche der Corporate-Finance-Berater

cru Frankfurt

Angesichts der Flaute am Markt für Fusionen und Übernahmen kommen wenigstens die Zusammenschlüsse der Berater voran. Die M&A-Boutiquen Case Corporate Finance aus Frankfurt und Cassiopea Partners aus Mailand, die bereits seit 20 Jahren kooperiert haben, schließen sich nun zusammen und gründen gemeinsam das neue Beratungsunternehmen Case Cassiopea, wie sie am Montag mitteilten. Dadurch entstehe eine neue europäische M&A-Beratungsgesellschaft mit Büros in Frankfurt, Mailand und Paris mit einem Netzwerk durch Partner in Benelux, Skandinavien, Spanien und Amerika.

Das aus der Fusion neu entstehende Unternehmen Case Cassiopea berate mit mehr 30 M&A-Fachleuten in drei europäischen Büros. Gründungspartner sind Marcus Bär, Stefano Trentino, Nicolas de Canecaude, Damien Segond und Marc-Philipp Becker. Case und Cassiopea haben nach eigenen Angaben bereits seit 2012 zusammengearbeitet und mehr als 150 Transaktionen abgeschlossen, von denen etwa die Hälfte grenzüberschreitend war.

Komplexe Deals betreut

Case Cassiopea habe komplexe M&A-Transaktionen strukturiert, wie jüngst den Erwerb eines Portfolios an erneuerbaren Energiesystemen von Enpal durch Equitix und Keppel Infrastructure sowie die Veräußerung des südamerikanischen Einzelhändlers Grupo Éxito durch die französische Casino-Gruppe an Grupo Calleja oder den Verkauf von Grandi Stazioni Retail durch Antin Infrastructure Partners, Icamap und Borletti Group.

Es rollt eine Konsolidierungswelle in der Branche. Ob GCA Altium und Houlihan Lokey, Herter & Co. und Teneo oder Acxit und Stifel: Etliche deutsche mittelständische M&A- und Corporate-Finance-Boutiquen sind zuletzt unter das Dach einer größeren und internationaleren Marke geschlüpft. Auf der anderen Seite gingen Zumera, Atares oder TCG den gegensätzlichen Weg und spalteten sich von bestehenden Häusern ab.

Die Folgen der Deal-Flaute für kleinere M&A-Berater stehen in scharfem Kontrast zu den Ursprüngen der Branche: Boutiquen waren einmal geschaffen worden, um Interessenkonflikten aus dem Weg zu gehen. Ältere und sehr erfahrene Dealmaker wie Bruce Wasserstein hatten eine der großen Investmentbanken wie First Boston verlassen, nahmen ihre Kunden mit, gründeten eine eigene kleine Firma wie Wasserstein Perella und mussten die Fees fortan nur noch auf eine kleine Zahl noch besser bezahlter Leute verteilen.

Vertrauen monetarisiert

Sie haben mühsam aufgebaute Vertrauensbeziehungen monetarisiert. Die CEO-Mandanten erhielten höchste Aufmerksamkeit zum hohen Preis. Heute setzen Boutiquen oft auf schnelle, datengetriebene Internetbeziehungen bei der Zuarbeit für M&A-Abteilungen in Konzernen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.