Macquarie baut Immobiliengeschäft aus

Münchner GLL Real Estate verwaltet 7 Mrd. Euro - Anschluss an globale Plattform

Macquarie baut Immobiliengeschäft aus

wb Frankfurt – Die Division Infrastruktur der australischen Macquarie expandiert im bislang in der Gruppe noch unterrepräsentierten Immobiliengeschäft. Übernommen wird GLL Real Estate Partners, ein Immobilienfondsmanager aus München. Das haben beide Unternehmen jetzt bekannt gegeben. Damit werde GLL zur Immobilienbeteiligungsplattform für Macquarie Infrastructure and Real Assets (Mira) in Europa sowie Nord- und Südamerika. Über die Bewertung wird der Mantel des Schweigens gebreitet.GLL soll die Geschäfte unter dem bisherigen Namen fortführen. Auch die Gründer Gerd Kremer (59 Jahre) und Rainer Göbel (55) sowie Managing Director Dana Gibson leiten weiter die Geschäfte von GLL, heißt es. Diese wurde im Jahr 2000 als Fondsmanager von Kremer und Göbel, zwei früheren Bankern der vormaligen HypoVereinsbank, gegründet. Claus Helbig, zuvor Vorstand der Münchner Rück, ist Chairman seit dem Start. Begonnen wurde in einem Joint Venture mit Lend Lease Corporation und Generali.GLL verfügt den Angaben zufolge heute über ein verwaltetes Vermögen von rund 7 Mrd. Euro und versteht sich als Immobilieninvestmentmanager mit einem weltweiten Netzwerk von Experten in Akquisition, Verwaltung und Strukturierung institutioneller Immobilienprodukte. 130 Mitarbeiter sind an 16 Standorten tätig. In Infrastruktur vorneDas Portfolio der GLL umfasst 100 Immobilienbeteiligungen und Entwicklungsprojekte in Büro-, Handels- und Gewerbeimmobilien, davon 44 % in Europa, 51 % in den USA und 5 % in Lateinamerika. GLL setzt auf den Anschluss an die globale Plattform. Nach Abschluss der Transaktion wird Mira ein Immobilienvermögen von 10,6 Mrd. Euro weltweit verwalten. Bisher ist Macquarie im Immobiliengeschäft vor allem in China und Mexiko aktiv. Als Weltmarktführer für Infrastrukturinvestments baut Mira seit über 20 Jahren die Präsenz in Real-Asset-Investments wie Energie, Verkehr, Transport, Müll, Flughäfen und Landwirtschaft. Vor mehr als 20 Jahren begann Macquarie mit der Erschließung des Infrastruktursektors als damals neuer Anlageklasse für institutionelle Investoren. Ende September 2017 verwaltete Mira über 94 Mrd. Euro, investiert in 137 Portfoliounternehmen, rund 300 Immobilien und 4,5 Mill. Hektar Agrarland. Die in Europa verwalteten Assets beliefen sich auf 48,1 Mrd. Euro; für die Europafonds wurden bisher über 14 Mrd. Euro eingesammelt. Kunden sind Pensions- und Staatsfonds, Versicherungen und andere Institutionen. Die Division ist eine Sparte von Macquarie Asset Management. Die Gruppe mit ihrer komplexen Struktur nennt sich diversifizierter Finanzkonzern, der für Kunden Vermögensverwaltungs-, Bank- und Beratungsdienstleistungen sowie Risiko- und Kapitallösungen über das ganze Spektrum von Debt über Equity und Commodities bietet.Zu Mira zählt in Deutschland der Energiekostenerfasser Techem, der vor zehn Jahren für 1,9 Mrd. Euro erworben wurde und derzeit mit einer Bewertung von deutlich über 4 Mrd. Euro zum Verkauf steht. Mira hatte 2016 der Deutschen Bank die Maher Terminals, die ein Containerterminal betreibt, abgekauft. Und sie führte ein Konsortium an, das von Eon Open Grid Europe für gut 3 Mrd. Euro erworben hatte. Außerdem gehören Tankquid (Tanklager) und die Warnowquerung bei Rostock hierzulande zum Portfolio.