Madrid trennt sich von weiteren Bankia-Anteilen

Staatlicher Anteil sinkt auf knapp 61 Prozent

Madrid trennt sich von weiteren Bankia-Anteilen

ths Madrid – Spanien hat sich von einem Aktienpaket von 7 % an der verstaatlichten Bankia getrennt. Der Verkauf an institutionelle Anleger brachte dem Bankenrettungsfonds Frob 818 Mill. Euro ein, wie das Institut am Dienstag meldete. Die Nachfrage war um das 2,3-Fache überzeichnet. Der staatliche Anteil reduziert sich auf 60,6 %, wird aber nach der Fusion mit der ebenfalls verstaatlichten BMN, durch die Spaniens viertgrößtes Kreditinstitut entsteht, wieder sehr leicht steigen.Es ist die zweite Teilprivatisierung von Bankia nach 2014. Spanien musste die aus dem Zusammenschluss von sieben ehemaligen Sparkassen entstandene Bank 2012 vor dem Zusammenbruch retten und dafür einen internationalen Rettungsschirm beantragen. Der Verkauf weiterer Anteile vor Ende dieses Jahres wurde bereits vor Monaten ins Auge gefasst, wegen der Staatskrise um die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien im Oktober jedoch unterlassen. “Vor 45 Tagen wäre diese Operation nicht möglich gewesen”, erklärte Wirtschaftsminister Luis de Guindos: “Das zeigt, dass das Vertrauen in die spanische Wirtschaft zurückgekehrt ist.”Nach dem mit Brüssel vereinbarten Plan müsste Bankia bis Ende 2019 wieder vollständig in privaten Händen sein. De Guindos will jedoch einen möglichst großen Teil der Staatshilfen mit dem Verkauf der Aktien wieder hereinholen. Durch die beiden Aktienverkäufe und die Dividenden hat Bankia dem Staat 2,6 Mrd. Euro eingebracht, gut ein Zehntel der Staatshilfen, die das Geldinstitut einst benötigte. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 11,7 Mrd. Euro. Die Regierung steht daher unter gewissem politischen Druck, die Bank nicht unter Wert zu veräußern. Die 200 Millionen Aktien der neuen Operation wurden für 4,06 Euro pro Schein verkauft, was einem Aufschlag von 2,6 % gegenüber dem Schlusskurs von Montag entsprach. Die Aktie schloss am Dienstag bei 4,07 Euro. Dieser Preis ist jedoch weit entfernt von den 5,4 Euro, für die der Staat einst bei Bankia eingestiegen war. Und im Februar 2014 hatte der Verkauf von 7,5 % der Anteile 1,3 Mrd. Euro eingebracht.Der Vorsitzende von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, der 2012 den erfolglosen Rodrigo Rato ersetzte, hatte schon seit Längerem für eine baldige neue Teilprivatisierung geworben. Unter dem früheren BBVA-Manager ist Bankia nach dem Fiasko der Rato-Ära wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat sich gesundgeschrumpft. Goirigolzarri, Guindos und die Analysten erhoffen sich von der höheren Liquidität der Aktien neuen Schwung für Bankia. Mit einem Kursanstieg von 7,6 % seit Jahresbeginn liegt das Kreditinstitut weit hinter den anderen im Ibex 35 geführten Mitbewerbern.