Stadtsparkasse profitiert von steigenden Zinseinnahmen

Margenstarkes Jahr in Wuppertal

Die sechstgrößte rheinische Sparkasse glänzt mit starken Margen. Doch die allgemeine Konjunkturschwäche bereitet dem Vorstand Sorgen. Bei der Kreditnachfrage war das 2023 schon deutlich zu spüren.

Margenstarkes Jahr in Wuppertal

Margenstarkes Jahr in Wuppertal

Die Stadtsparkasse glänzt mit dem Zinsergebnis – Kreditneugeschäft bricht ein

ak Wuppertal

Die Stadtsparkasse Wuppertal hat mit einem erheblichen Anstieg des Zinsergebnisses Kostensteigerungen im abgelaufenen Jahr deutlich überkompensieren können. Der scheidende Vorstandschef Gunther Wölfges präsentierte bei seiner letzten vorläufigen Bilanzvorlage ein Zahlenwerk, das von einer deutlichen Ertragssteigerung geprägt ist.

Den Wuppertalern, die mit ihrer Bilanzsumme von gut 8 Mrd. Euro zu den 40 größten deutschen Sparkassen gehören, gelang eine Verdoppelung des Betriebsergebnisses vor Bewertung. Grund war der Sprung des Zinsüberschusses um mehr als 60% auf 183 Mill. Euro. Das glich den 15-prozentigen Anstieg des Verwaltungsaufwands, der von den inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten in die Höhe getrieben wurde, mehr als aus.

Kredite als Ladenhüter

Den starken Erträgen standen zum Teil empfindlich geschrumpfte Volumina gegenüber. Die Stadtsparkasse bekam die stark gestiegenen Baukosten, die hohen Zinsen und die schwächelnde Konjunktur zu spüren. Das Kreditneugeschäft ist um 40% auf 860 Mill. Euro eingebrochen. Das lag vor allem an dem Rückgang von Immobiliendarlehen sowie an der deutlich gesunkenen Investitionsbereitschaft der regionalen Wirtschaft. Die Finanzierungsnachfrage sank hier deutlich, wie der designierte Vorstandschef Axel Jütz sagte.

Der 57-Jährige übernimmt Anfang April den Spitzenposten, den Wölfges zehn Jahre innehatte. Er verabschiedet sich nach 43 Jahren bei der Stadtsparkasse Wuppertal, bei der er einst als Azubi anfing, in den Ruhestand. Auch Jütz hat seine gesamte Karriere im Haus gemacht.

Der scheidende Vorstandschef Gunther Wölfges, Vorstand Patrick Hahne, der designierte Vorstandschef Axel Jütz und Verwaltungsratsvorsitzender Ludger Kineke (von links)

Starke Cost-Income-Ratio

Zum Wechsel an der Spitze trumpft die Stadtsparkasse Wuppertal mit einer Cost-Income-Ratio auf, die sich binnen eines Jahres um gut 13 Prozentpunkte verbessert hat und bei nicht einmal mehr 55% liegt. Auch nach Bewertung hat sich das Institut stark gesteigert und das Ergebnis nahezu verdoppelt. Die Risikovorsorge für Kredite zog zwar an, doch waren es zur Hälfte Pauschalwertberichtigungen angesichts der sinkenden Bonitäten in dem schwierigen konjunkurellen Umfeld. "Wir werden höhere Kreditrisiken sehen", prognostizierte Jütz denn auch. Er rechnet jedoch mit moderaten Zunahmen.

Kommentar Seite 1
Stadtsparkasse Wuppertal
vorläufige Zahlen in Mill. Euro20232022
Zinsüberschuss183112
Provisionsüberschuss5856
Verwaltungsaufwand134116
Betriebsergebnis vor Bewertung11054
Bewertungsergebnis Wertpapiere4-20
Bewertungsergebnis Kredit-30-6
Betriebsergebnis nach Bewertung und Steuern2312
Jahresüberschuss14,512,3
Cost-Income-Ratio (%)54,968,3
Kernkapitalquote (%)17,116,6
Forderungen an Kunden6.2246.368
Kundeneinlagen6.3626.588
Bilanzsumme8.0468.208
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