ths Madrid – Die Kurse von Caixabank und Bankia haben am Donnerstag an der Madrider Börse in einem negativen Marktumfeld leicht zugelegt, in der Erwartung, dass die Aufsichtsräte beider Banken grünes Licht für die Fusion geben. Bei Redaktionsschluss lag noch kein Ergebnis vor, doch waren im Vorfeld Informationen durchgesickert. Mit dem Zusammenschluss der dritt- und der viertgrößten Bank des Landes entstünde das führende Kreditinstitut auf dem spanischen Markt.Seitens der Regierung und der Aufseher werden keine Probleme erwartet. Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño hatte am Dienstag mit Isidro Fainé, dem Vorsitzenden der Stiftung La Caixa, Hauptaktionär von Caixabank, die Operation besprochen. Beim Aktientausch soll La Caixa mit rund 75 % und Bankia mit 25 % bewertet werden.Der Staat ist über den Bankenrettungsfonds Frob mit 61,8 % an Bankia beteiligt. Dieser Anteil sinkt nach der Fusion auf etwa 15 %, während La Caixa ihre Beteiligung von 40 % auf 30 % reduziert. Der Frob wird im neuen Aufsichtsrat vertreten sein.Die fusionierte Bank hat eine Bilanzsumme von mehr als 664 Mrd. Euro, einschließlich BPI, der portugiesischen Tochter von Caixabank. Eine deutliche Reduzierung der gemeinsam 6 700 Filialen und 515 000 Mitarbeiter gilt als ausgemacht. Der Name Caixabank wird beibehalten und die nicht einmal zehn Jahre alte Marke Bankia eingestampft.Der Vorsitzende von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, wird diese Position auch bei Caixabank bekleiden, allerdings mit weniger Kompetenzen als bisher. Die Rolle des CEO von Caixabank, Gonzalo Gortázar, wird dagegen aufgewertet. Der Stammsitz der Bank soll Valencia sein, wo beide Banken bereits ansässig sind. Caixabank hatte den Firmensitz inmitten der separatistischen Spannungen in Katalonien 2017 von Barcelona nach Valencia verlegt. Im Falle von Bankia ist die Adresse Folge der Fusion von Cajamadrid mit der valencianischen Sparkasse Bancaja.Die Fusion hat von Beginn an Fantasien über weitere Bewegungen zur Konsolidierung geweckt. So stiegen am Donnerstag die Kurse von Liberbank und Unicaja, nachdem Analysten wie Berenberg über einen Zusammenschluss dieser mittleren Banken spekulierten.