Wenn der Zahlungsverkehr der Maschinenraum einer Bank ist, dann sind Ole Matthiessen und Jörg Wiemer seine Architekten. Matthiessen leitet seit März 2019 das Cash Management der Deutschen Bank. Dort hatte auch Jörg Wiemer, Co-Gründer und Chief Strategy Officer des Fintechs Treasury Intelligence Solutions (TIS), seine berufliche Laufbahn gestartet. Während Matthiessen, seit 2008 bei der Deutschen Bank, den Zahlungsverkehr in erster Linie durch die Brille des Bankers betrachtet, kann Wiemer für sich in Anspruch nehmen, in seinen acht Jahren Tätigkeit als Head of Global Treasury bei SAP auch die Perspektive des Unternehmenskunden kennengelernt zu haben, IT-Komplexität und ineffiziente Finanzprozesse inklusive.

Die Karriere von Matthiessen, der einen Master of Science in Finance der Frankfurt School of Finance & Management hält, hatte bei Dresdner Kleinwort begonnen. Nach drei Jahren bei der Deutschen Bank im Vertrieb von Multi-Asset Derivatives übernahm er 2011 das European FX Structuring Team und leitete daraufhin mehrere regionale und globale Structuring-Teams im Geschäft mit Festverzinslichen und Währungen. Der Manager verantwortete die Financing & Solutions Group im Heimatmarkt der Deutschen Bank, bevor ihn das Institut als Global Head of Cash Management berief.

Wiemer beteiligte sich nach Stationen im Treasury von Douglas und SAP 2010 an der Gründung von TIS. „Er bleibt ein Payments-Enthusiast und glaubt, dass die Zukunft in der Multi-Bank-Plattformisierung liegt“, ist in seinem Linkedin-Profil zu lesen. Der Manager sah sich schon einmal bestätigt. Als TIS vor Jahren eine Multi-Tenant-Cloud-Architektur entwickelt habe, sei die Skepsis im Markt groß gewesen, berichtet er. Heute interessiere sich niemand mehr für lizenzbasierte Nutzungsmodelle.

                   (Börsen-Zeitung,