Mastercard droht Niederlage

Börsen-Zeitung, 31.1.2014 fed Brüssel - Die EU-Kommission darf Kartenunternehmen eine Begrenzung ihrer Interbankenentgelte vorschreiben - zumindest wenn es nach dem Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs geht. Der Generalanwalt hat nämlich...

Mastercard droht Niederlage

fed Brüssel – Die EU-Kommission darf Kartenunternehmen eine Begrenzung ihrer Interbankenentgelte vorschreiben – zumindest wenn es nach dem Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs geht. Der Generalanwalt hat nämlich gestern in seinen Schlussanträgen vorgeschlagen, die Rechtsmittel von Mastercard gegen eine Entscheidung der EU-Kommission zurückzuweisen. Das Gericht wird im Frühjahr oder Sommer abschließend entscheiden. In der weit überwiegenden Zahl der Fälle folgt es den Vorschlägen des Generalanwalts. Seit Jahren tobt ein heftiger Streit über die Gebühren, die sich die kartenausgebende Bank und das Institut des Einzelhändlers, bei dem ein Kunde mit Karte zahlt, in Rechnung stellen dürfen. Der Chef von Mastercard Europe, Javier Perez, erklärte gestern in Reaktion auf die Schlussanträge: “Der Konsument – also du und ich – werden der Verlierer sein, wenn die Richter dem Anwalt folgen.” Praktische Erfahrungen aus Spanien, Australien und den Vereinigten Staaten zeigten, dass bei einer Deckelung der Interbankenentgelte die Kosten der Transaktionen von Händlern auf Verbraucher überwälzt werden.