MBank gerät unter Druck

Börsen-Zeitung, 2.11.2019 Reuters Warschau - Die polnische Commerzbank-Tochter MBank sieht sich vor dem geplanten Verkauf mit mehr Klagen wegen Franken-Krediten konfrontiert. Der Trend in den letzten Gerichtsentscheidungen sei zuletzt weniger...

MBank gerät unter Druck

Reuters Warschau – Die polnische Commerzbank-Tochter MBank sieht sich vor dem geplanten Verkauf mit mehr Klagen wegen Franken-Krediten konfrontiert. Der Trend in den letzten Gerichtsentscheidungen sei zuletzt weniger günstig für die Bank gewesen, sagte MBank-Chef Cezary Stypulkowski. Am 3. Oktober hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass polnische Bankkunden die Umrechnung in die Landeswährung verlangen können. Gleichzeitig können die polnischen Gerichte die Kreditverträge wegen missbräuchlicher Klauseln für ungültig erklären lassen. Allerdings müssen die polnischen Gerichte von Fall zu Fall entscheiden. Die MBank hat Franken-Darlehen von umgerechnet rund 3,4 Mrd. Euro.Dennoch rechnet Stypulkowski mit viel Kaufinteresse. Der MBank-Chef bevorzugt nach eigenen Worten einen ausländischen Käufer, der noch nicht in Polen präsent ist, als neuen strategischen Investor. Interessiert sind u. a. Österreichs Erste Group und die größte polnische Bank, PKO BP. Die Commerzbank hält knapp 70 % an der MBank, die an der Börse aktuell 3,7 Mrd. Euro wert ist. Im dritten Quartal steigerte die MBank ihren Gewinn auf umgerechnet 84 Mill. Euro.Ein Thema bei den Verkaufsverhandlungen dürfte der Umgang mit den Franken-Krediten sein. Wenn es nach dem Willen der polnischen Aufsichtsbehörde KNF geht, muss die Commerzbank das Schweizer-Franken-Hypothekenportfolio behalten. Wegen der niedrigen Zinsen in der Schweiz hatten viele Polen in der Vergangenheit Kredite in Franken aufgenommen, um ihr Haus zu finanzieren. Der Zloty verlor gegenüber der Schweizer Währung jedoch zwischenzeitlich stark an Wert und die Regierung will die Banken nun zwingen, die Darlehen in Zloty-Hypotheken umzutauschen.