tl Frankfurt – Die größte italienische Investmentbank Mediobanca hat in den ersten neun Monaten ihres Geschäftsjahres 2012/2013 (31.3.) einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Ergebnis nach Steuern schmolz auf 37 (105) Mill. Euro zusammen, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Dabei entwickelten sich die drei Geschäftsbereiche stark unterschiedlich. Konnte das Corporate und Investment Banking seinen Gewinn auf 176 Mill. Euro mehr als verdoppeln, verzweifachte der Eigenhandel beinahe seinen Verlust, und zwar von 107 Mill. auf 212 Mill. Euro. Im dritten Bereich Retail&Private Banking sackte der Gewinn auf 72 (120) Mill. Euro zusammen. Im Unternehmensgeschäft und Investment Banking fallen die Rückgänge der drei zentralen Ertragsquellen (Zinsen, Handel, Provisionen) auf. Im Eigenhandel belasteten Abschreibungen auf die Telco- bzw. Telecom-Italia-Beteiligung (95 Mill. Euro) sowie die Betriebsverluste der Beteiligungen Generali (64 Mill. Euro) und RCS Media Group (38 Mill. Euro). Im Retail- und Private-Banking-Segment konnten die Erträge mit 736 (730) zwar stabil gehalten werden. Doch schlug eine erhöhte Kreditrisikovorsorge (von 235 auf 263 Mill. Euro) erneut heftig ins Kontor. Allerdings legten die Retail-Einlagen im Jahresvergleich um 6% auf 12,2 Mrd. Euro zu.Immerhin gingen die Betriebskosten um 5,5% auf 562 Mill. Euro zurück. Dies lag an geringeren Lohnkosten ( – 3% auf 292 Mill. Euro), insbesondere aber an um 8,2% auf 270 Mill. Euro reduzierten Verwaltungskosten. Der Personalbestand war mit 3491 (3517) Mitarbeitern kaum verändert.In einem nach eigenen Angaben “außergewöhnlich schwachen operativen Umfeld” konzentrierte sich Mediobanca auf die Stärkung ihrer Kapitalbasis. Dazu wurden der Umfang des Unternehmenskreditgeschäfts über zwölf Monate von 18,6 auf 15,8 Mrd. Euro zurückgefahren und die Deckungsquote notleidender Kredite per Ende März auf 70 (31.12.2012: 59)% bzw. leistungsgestörter Kredite auf 47 (37)% aufgestockt. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich auf 12,0 (11,1)%.Die Aktien der Bank schlossen am gestrigen Donnerstag an der Mailänder Börse bei 4,84 Euro ( – 2,8%).