EUROPAS BANKEN ZIEHEN BILANZ

Mediobanca übertrifft die Erwartungen

Im Quartal aber leichter Gewinnrückgang

Mediobanca übertrifft die Erwartungen

bl Mailand – Mediobanca hat die Erwartungen der Analysten im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 (30.6.) sowohl im Hinblick auf die Einnahmen als auch im Hinblick auf den Gewinn übertroffen. Der Aktienkurs schloss dennoch mit einem Minus von 1,6 % bei 9,42 Euro.Im zweiten Quartal der Berichtsperiode stiegen die Einnahmen um 0,3 % auf 641 Mill. Euro. Der Nettogewinn sank dagegen um 3,9 % auf 197 Mill. Euro. Im Halbjahr wuchs der Zinsüberschuss bei Einnahmen von 1,3 Mrd. Euro (plus 4 %) um 3 % auf 722 Mill. Euro, was die Bank, die über ein lebhaftes Geschäft vor allem in der Verbraucherkreditsparte (Che Banca) berichtet, unter anderem mit einer strengen Kostenkontrolle, attraktiven Margen bei den Verbraucherkrediten und positiven Volumeneffekten begründet. Das Provisionsergebnis wuchs um 12 % auf 329 Mill. Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 3 % auf 625 Mill. Euro, der Nettogewinn wuchs um 4 % auf 468 Mill. Euro. Mit einer Kosten-Ertrags-Relation von 45 % steht das Institut europaweit ganz weit vorn. Die Kernkapitalquote wurde gegenüber der Vorjahresperiode noch einmal leicht gesteigert und erreicht nun 14,1 (Vorjahr: 13,9) %.CEO Alberto Nagel plant wegen der Veränderungen im Aktionärskreis eine neue Organisationsstruktur. Er hat in den letzten Jahren die Vermögensverwaltung und die Verbraucherkreditsparte auch durch Übernahmen kräftig ausgebaut, um die Abhängigkeit vom volatilen Investment Banking zu reduzieren. Die beiden Sparten tragen inzwischen rund zwei Drittel zu den Einnahmen bei.Die Strategie findet den Beifall der Analysten, stieß aber bei dem neuen Großaktionär Leonardo Del Vecchio, der 9,9 % der Anteile kontrolliert und dem Vernehmen nach weiter aufstocken will, zunächst auf Kritik. Im Halbjahr trug die Verbraucherkreditsparte 531,7 (513) Mill. Euro zu den Einnahmen von 1,325 Mrd. Euro bei. 298,9 (271,2) Mill. Euro kamen vom Wealth Management, 331,5 (333) Mill. Euro vom Investment Banking und 185,5 (170,9) Mill. Euro steuerte die 13-prozentige Beteiligung an Generali bei.