Metro Bank bringt Anleihen nicht unter

Kupon von 7,5 Prozent lockt nicht genügend Anleger - Suche nach Chairman geht weiter

Metro Bank bringt Anleihen nicht unter

hip London – Die britische Metro Bank hat es nicht geschafft, eine vierjährige Anleihe zu platzieren. Man habe sich angesichts der derzeitigen Marktbedingungen dazu entschlossen, das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen, teilte das Institut per Pflichtveröffentlichung mit. Man danke der “großen Zahl von Anlegern”, die sich mit der Bank in Verbindung gesetzt und Interesse an der geplanten MREL-Emission gezeigt hätten. Ursprünglich wollte Metro Bank bis zu 250 Mill. Pfund einsammeln. Um die Anleger zu locken, bot die Bank einen Kupon von 7,5 % für die Bail-in-fähigen Instrumente. Trotzdem kamen lediglich 175 Mill. Pfund zusammen.Metro Bank war dieses Jahr bereits gezwungen, per Kapitalerhöhung 350 Mill. Pfund einzusammeln, nachdem das Institut das Risiko von Finanzierungen für Gewerbeimmobilien und Mietshäuser viel zu niedrig angesetzt und deshalb weniger Kapital vorgehalten hatte als erforderlich (vgl. BZ vom 28. Februar). Nun will sich die Bank auf den Mittelstand und die Finanzierung von Eigenheimen konzentrieren. Die Regulierer prüfen noch, wie es zu dem schwerwiegenden buchhalterischen Fehler kommen konnte, von dem rund ein Zehntel des 14,5 Mrd. Pfund schweren Kreditbuchs betroffen war. Metro Bank hatte Anfang des Jahres noch behauptet, das Problem selbst entdeckt zu haben, musste aber später zugeben, dass es von den Aufsichtsbehörden darauf aufmerksam gemacht wurde.Metro Bank wurde 2010 vom US-Immobilienmogul Vernon Hill an den Start gebracht, der immer noch als Chairman fungiert. Es war die erste Neugründung einer “High Street Bank” seit 138 Jahren. Hill wollte sie zum “Apple der Bankenbranche” machen. Er hatte eine Reihe von US-Investoren wie Steven A. Cohen, Richard LeFrak, Ken Moelis und Bruce Toll davon überzeugen können, in seine hundefreundliche Bank zu investieren, die den Vierbeinern der Kunden Wasser und Hundekuchen spendierte. Vor drei Jahren brachte er sie an die Börse und expandierte, während die britischen Großbanken, die das Retailgeschäft allen Bemühungen um mehr Wettbewerb zum Trotz dominieren, ihre Filialnetze radikal verkleinerten. Seit Ende Juli sucht die Bank nach einem neuen Chairman. Das Institut habe inzwischen eine Größe erreicht, in der es “angemessen” sei, einen unabhängigen Chairman zu haben. Hill will danach als Boardmitglied, Gründer und Präsident an Bord bleiben.