sck – Michael Kemmer ist neuer Chefaufseher der bundeseigenen Abwicklungsanstalt des früheren Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate. Die in München ansässige FMS Wertmanagement teilte mit, dass der 62-Jährige zum Vorsitzenden des neu formierten Verwaltungsrats gewählt worden sei. Der frühere Vorstandschef der BayernLB und ehemalige Hauptgeschäftsführer und Vorstand des Bundesverbands deutscher Banken trat in seiner neuen Funktion die Nachfolge von Jan Bettink (65) an.Der frühere Chef der Berlin Hyp ist mit dem Ablauf seines Mandats aus dem Gremium ausgeschieden, so die FMS. Dies sei “auf eigenen Wunsch” geschehen. Bettink führte den Verwaltungsrat sechs Jahre lang. Christoph Müller (47), der Vorstandssprecher der FMS, dankte ihm für die Zusammenarbeit und “große Unterstützung”.Neben Kemmer bestellte die FMS auch Holger Horn neu in den Verwaltungsrat als einfaches Mitglied. Der 45-Jährige ist seit 2018 Vorstand bei der Münchener Hypothekenbank. Zuvor war er von 2014 bis 2018 Vorstandsmitglied der Depfa Bank in Dublin, die einst zur Hypo Real Estate gehört hatte. Die FMS entsandte den Risikomanager seinerzeit nach Irland, um dort die Bilanz aufzuräumen. Horn folgt in seiner neuen Funktion auf Ingo Mandt, der den Verwaltungsrat im November 2019 “aus persönlichen Gründen” verlassen hatte. Der 55-Jährige heuerte im Herbst als Chief Risk Officer bei Citi Deutschland an.Im Zuge der Finanzmarktkrise war die Hypo Real Estate beinahe pleitegegangen. Der Bund sprang in den Jahren 2009 und 2010 mit Steuergeldern ein, um das Institut mit einer Verstaatlichung vor dem Untergang zu retten. Heute ist die Depfa eine Tochter der FMS.Mit Kemmers Bestellung und Wahl zum Gremiumsvorsitzenden hat die FMS die Neubesetzung ihres Managements mit sehr analytisch orientierten Führungskräften abgeschlossen. Im Juli vergangenen Jahres folgte Müller auf Stephan Winkelmeier, der zur BayernLB wechselte, um dort das Amt des Vorstandsvorsitzenden anzutreten.Das neue FMS-Gespann Müller -Kemmer muss bei der Bad Bank der Hypo Real Estate den Abbau der Altlasten weiter voranbringen. Die seit 2010 bestehende Einheit ist in den vergangenen Jahren gut vorangekommen. Dabei profitierte die FMS auch vom günstigen Marktumfeld. Die stillen Lasten von zuletzt 18 Mrd. Euro sind allerdings ein Klumpenrisiko in der Bilanz.