Ertragslage bleibt angespannt

Mittelgroße Asset Manager unter Druck

Trotz steigender verwalteter Vermögen bleibt die Ertragslage der Asset Manager angespannt. Laut neuer ZEB-Studie treiben vor allem Märkte das Wachstum, während Margen und Kostenquoten leiden.

Mittelgroße Asset Manager unter Druck

Mittelgroße Fondshäuser unter Druck

ZEB-Studie: Zuflüsse bei nur wenigen Playern – Margenerosion schreitet voran

Die europäische Asset-Management-Branche steht nach Jahren des Booms an einem Wendepunkt. Zwar legten die von der Beratungsgesellschaft ZEB untersuchten Vermögensverwalter 2024 erneut deutlich zu, doch der Ertrag hält mit dem Wachstum immer weniger Schritt. Das zeigt die „European Asset Management Study 2025“, für die 38 große Häuser mit einem verwalteten Vermögen ab 100 Mrd. Euro analysiert wurden.

Zentrales Ergebnis: Wachstum kommt weiterhin vor allem von den Kapitalmärkten. Rund drei Viertel des Volumenanstiegs gingen laut ZEB auf Marktbewegungen zurück, nur etwa ein Viertel auf neue Kundengelder. Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb: Die fünf größten Anbieter vereinen zwei Drittel der Zuflüsse auf sich.

Cost-Income-Ratio der Branche bei 67%

Trotz der guten Märkte bleibt die durchschnittliche Cost-Income-Ratio der Branche mit 67% nur leicht unter dem Vorjahreswert, die Margenerosion schreitet also weiter voran. Besonders schwer haben es der Studie zufolge mittelgroße Anbieter. Ihnen fehlt häufig eine klare strategische Positionierung zwischen globalen Playern und fokussierten Nischenanbietern. Hohe Fixkosten, viele Länder und Kundensegmente sowie komplexe Produktpaletten drücken auf die Profitabilität und erschweren Effizienzprogramme. Gleichzeitig verschiebt sich das Geschäft weiter in Richtung Retailkunden.

Kostengünstige ETFs, standardisierte Lösungen und digitale Plattformen gewinnen an Gewicht, ebenso Private-Markets-Produkte. Für die kommenden Jahre erwarten die befragten Häuser zwar überwiegend stabile oder steigende Zuflüsse, zugleich aber anhaltenden Margendruck. In den von ZEB bis 2029 durchgerechneten Szenarien drohen im ungünstigen Fall deutliche Gewinneinbußen und Cost-Income-Ratios von über 80%.

wbr Frankfurt

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