Morgan Stanley überrascht mit Rekordquartal

US-Bank legt im Anleihehandel um 21 Prozent zu

Morgan Stanley überrascht mit Rekordquartal

lee Frankfurt – Nach J.P. Morgan Chase und der Bank of America hat mit Morgan Stanley eine weitere US-Großbank die Anleger mit unerwartet starken Zahlen überrascht. “Trotz der typischen Sommerflaute und volatiler Märkte haben wir starke Ergebnisse erzielt”, sagte James P. Gorman, Chairman und Chief Executive Officer, laut Mitteilung. Die im Quartal erzielten Erträge hätten zum dritten Mal in Folge bei mehr als 10 Mrd. Dollar gelegen, die konsistente Entwicklung untermauere die Stabilität des Geschäftsmodells.Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht, lief insbesondere der Anleihehandel überraschend gut, ein Geschäftsfeld, in dem Morgan Stanley traditionell hinter den vier großen US-Wettbewerbern zurückliegt. Nach einem enttäuschenden Geschäftsverlauf im zweiten Quartal hatten Analysten nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg für das abgelaufene Quartal mit einem Rückgang von 5 % gerechnet – tatsächlich legten die Einnahmen jedoch um mehr als ein Fünftel zu.In einer Telefonkonferenz mit Analysten begründete Gorman die Zuwächse im Anleihehandel Bloomberg zufolge mit einer Konsolidierung auf Kundenseite, von der Morgan Stanley profitiert habe. Er rechne demnach damit, dass sich dieser Trend fortsetze. Allerdings hatten auch J.P. Morgan und Goldman Sachs in diesem Geschäft Zuwächse verbucht.Zulegen konnte Morgan Stanley den Angaben zufolge auch im Geschäft mit Beratung bei Übernahmen und Fusionen (M&A). Die Einnahmen erhöhten sich in diesem Geschäftsfeld um 8 % auf 550 Mill. Dollar. Goldman Sachs hatte in diesem Segment einen Einbruch um 15 % hinnehmen müssen, während die Bank of America mit einem Zuwachs um 27 % glänzte.Weniger rosig verlief das Geschäft mit Aktienemissionen. Die Flaute bei IPOs und Sekundärmarkttransaktionen sei jedoch durch Zuwächse im Segment der Wandelanleihen abgefedert worden, hieß es bei Morgan Stanley. Die Erträge in diesem Geschäft gingen dennoch von 441 Mill. Dollar im Vorjahreszeitraum auf 401 Mill. Dollar zurück. Steigender Gewinn Unter dem Strich zogen die Erträge von 9,9 Mrd. Dollar im Vorjahr auf gut 10 Mrd. Dollar an, und das trotz der jüngsten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed, der durch den Handelsstreit zwischen den USA und China verursachten Unsicherheit sowie der Turbulenzen am US-Geldmarkt. Gorman zufolge fielen sie damit höher aus als in jedem anderen dritten Quartal der vergangenen zehn Jahre. Der Nettogewinn erhöhte sich geringfügig von 2,1 auf knapp 2,2 Mrd. Dollar. Die Eigenkapitalrendite belief sich den Angaben zufolge auf 11,2 %.An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte im Handelsverlauf zeitweise um 4 % zu und schien auch andere US-Bankentitel mitzuziehen, die ihre Gewinne der Vortage weiter ausbauen konnten. Die Aktie der Deutschen Bank setzte die Kurserholung fort und schloss 0,4 % fester bei 7,15 Euro. Das Institut wird am 30. Oktober seine Quartalszahlen vorlegen.