MPS kommt wieder an die Börse

Börsen-Zeitung, 25.10.2017 tkb Mailand - Das Börsen-Comeback der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) kommt später als geplant, doch früher als zuletzt erwartet (vgl. BZ vom 21. Oktober). Am 25. Oktober ist es so weit. Die...

MPS kommt wieder an die Börse

tkb Mailand – Das Börsen-Comeback der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) kommt später als geplant, doch früher als zuletzt erwartet (vgl. BZ vom 21. Oktober). Am 25. Oktober ist es so weit. Die MPS-Aktien werden nach einer fast einjährigen Suspension vom Börsenhandel wieder in das Kursblatt aufgenommen. Am 15. Dezember 2016 wurde MPS zu einem Kurs von 15 Euro pro Aktie letztmals gehandelt. Am Mittwoch erfolgt das Comeback bei einem erwarteten Kurs von 4,3 Euro pro Aktie.Der italienische Staat war mit dem Rettungsfonds Atlante mit insgesamt 8 Mrd. Euro eingesprungen, um MPS vor dem Untergang zu retten. Die staatliche Beteiligung am Institut liegt derzeit bei 53,5 %. Im Zuge der staatlichen Kapitalspritze wurden Anfang August neue Aktien ausgegeben. Da viele Privatanleger in Aktien, vor allem aber in Nachranganleihen des Instituts investiert hatten und bei einer endgültigen Pleite schwere Verluste eingefahren hätten, wurde die älteste Bank der Welt vom Staat gerettet. Sowohl die EU wie auch die EZB haben nach langwierigen Verhandlungen grünes Licht für die Rettung gegeben. Ob es dem Staat gelingen wird, die Krisenbank zu sanieren, ist fraglich. Vorerst wird eine Rosskur durchgeführt. 600 der 2 000 Zweigstellen sollen geschlossen werden. Ein Gewinn (1,2 Mrd. Euro) wird erst 2021 erwartet.