Höherer Verwaltungsaufwand

Münchener Hyp verdient weniger

Das Betriebsergebnis der Münchener Hypothekenbank sinkt im ersten Halbjahr um 12%. Grund sind vor allem gestiegene Projektkosten wegen der Regulatorik. Das Neugeschäft entwickelt sich je nach Kundengruppe ganz unterschiedlich.

Münchener Hyp verdient weniger

Münchener Hyp verdient weniger

Regulatorik lässt Verwaltungsaufwand steigen – Privatkunden stabilisieren Neugeschäft

jh München

Die Münchener Hypothekenbank hat den Zins- und Provisionsüberschuss stabil gehalten. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft ging in den ersten sechs Monaten dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sogar leicht zurück. Dennoch ist der Ertrag merklich gesunken: Das Betriebsergebnis verringerte sich um 12% auf 92 Mill. Euro, der Überschuss um 7% auf knapp 61 Mill. Euro.

Der wesentliche Grund für diese Entwicklung ist der um nahezu 10 Mill. Euro gestiegene Verwaltungsaufwand. Die Münchener Hyp erklärt dies besonders mit „höheren, vor allem regulatorisch bedingten Projektkosten“. Der Zins- und Provisionsüberschuss verringerte sich leicht um 1,3 Mill. Euro auf gut 231 Mill. Euro. Der Vorstand hatte mit einem stärkeren Rückgang des Ergebnisses gerechnet. Es liege um rund 14% über dem Planwert, heißt es im Halbjahresbericht.

„Zurückhaltung und Unsicherheit“

Das Neugeschäft blieb unverändert: Die Bank vergab im ersten Halbjahr wie im Jahr zuvor Hypothekendarlehen in einem Volumen von insgesamt 1,5 Mrd. Euro. Damit liegt das Neugeschäft laut Bericht „annähernd auf Planniveau“. Die Segmente entwickelten sich jedoch unterschiedlich. Das Zusagevolumen für die Finanzierung privater Wohnimmobilien stieg auf 0,9 (i.V. 0,7) Mrd. Euro. Das habe der Marktentwicklung entsprochen.

In der Finanzierung von Gewerbeimmobilien dagegen verringerten sich die Zusagen auf 0,6 (0,8) Mrd. Euro. „Darin kommen die weiterhin bestehende Zurückhaltung und Unsicherheit der Investoren auf dem Transaktionsmarkt zum Ausdruck“, ist im Bericht zu lesen. Das dämpfe die Nachfrage bei einem weiterhin starken Wettbewerb. Umfinanzierungen hätten rund die Hälfte des Neugeschäfts ausgemacht.

Büroimmobilien dominieren

Rund 70% des Neugeschäfts machten nach Angaben der Münchener Hyp inländische Finanzierungen aus. Das Auslandsgeschäft habe sich auf Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Spanien verteilt. Bezogen auf die Anlageklassen hätten Büroimmobilien dominiert, gefolgt von Logistik- und Wohnimmobilien sowie Hotels.

Für das gesamte Jahr rechnet der Immobilienfinanzierer weiterhin mit einem Neugeschäft im Volumen von 3,4 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis soll 160 Mill. Euro erreichen. Im vergangenen Jahr hatte die Münchener Hyp das Neugeschäft um 7% auf 3,1 Mrd. Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis war um 12% auf 191 Mill. Euro gestiegen. Für das Verhältnis der Kosten zum Ertrag (Cost-Income-Ratio) werden rund 40 (32,5)% erwartet.