Gewinnprognose bleibt

Münchener Rück bleibt bei Gewinnprognose - Kaum Großschäden

Ein katastrophenarmer Sommer hat dem Rückversicherer Munich Re einen Gewinnsprung verschafft. Im dritten Quartal verdiente der Dax-Konzern mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

Münchener Rück bleibt bei Gewinnprognose - Kaum Großschäden

Die Münchener Rück erhöht ihre Gewinnprognose trotz einer ungewöhnlich geringen Schadenlast im dritten Quartal nicht. Von Juli bis September hat der weltgrößte Rückversicherer den Nettogewinn auf fast zwei (2024: 0,91) Mrd. Euro mehr als verdoppelt. „Wir sind damit voll auf Kurs, unser Jahresziel von sechs Milliarden Euro zu erreichen“, sagte der neue Vorstandschef Christoph Jurecka am Dienstag. Analysten hatten der Münchener Rück im Vorfeld bereits einen Nettogewinn in diesem Jahr von 6,3 Mrd. Euro zugetraut. Nach neun Monaten steht er bereits bei 5,18 (4,62) Mrd. Euro.

Anleger zeigten sich enttäuscht: Die Münchener-Rück-Aktie fiel vorbörslich um 1,2 %. Der kleinere Rivale Hannover Rück hatte seine Ergebnisprognose am Montag erhöht.

Während die Belastung der Münchener Rück aus Naturkatastrophen und anderen Großschäden im Sommerquartal mit 118 Mill. (1,34 Mrd.) Euro sehr gering war, litt sie unter einem schwächeren Quartal in der Lebens- und Gesundheits-Rückversicherung sowie Währungsverlusten. Jurecka sprach von einem „ungünstigen, aber sich im Rahmen üblicher Schwankungen bewegenden Schadenverlauf“ in der Leben- und Gesundheitssparte. Die Erstversicherungssparte Ergo hat ihren Quartalsgewinn dank eines florierenden Auslandsgeschäfts auf 304 (141) Mill. Euro mehr als verdoppelt, obwohl sie im Inland einen Effekt aus der Senkung der Körperschaftsteuer verkraften musste.

Jurecka sah die gegenläufigen Entwicklungen positiv: „Unsere Diversifizierungsstrategie wirkt.“

Für das Gesamtjahr rechnet die Münchener Rück nun mit einem Rückversicherungsumsatz von 39 (bisher 40) Mrd. Euro. Darin spiegelten sich der schwache Dollar und die Auswirkungen der Erneuerungsrunden wider, in denen die mit den Erstversicherern ausgehandelten Preise zuletzt bröckelten. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung soll mit 74 (bisher 79) % noch niedriger ausfallen als geplant. Nach drei Quartalen stehen 69,8 (77,9) % zu Buche. Für die neue Spezialversicherungssparte rechnet der Dax-Konzern in diesem Jahr mit 87 (vorher 90) %.