Münchner Bank bleibt auf Expansionskurs

Kreditgeschäft boomt - Wende bei Mitgliederzahl

Münchner Bank bleibt auf Expansionskurs

mic München – Die zur genossenschaftlichen Finanzgruppe gehörende Münchner Bank verzeichnet nach Worten ihres Chefs Peter Heinrich einen “ausgezeichneten” Start 2013. Das Institut setzt daher sein forciertes Wachstum fort, auch um den traditionell niedrigen Anteil nicht zinstragenden Eigenkapitals zu steigern. Der Expansionskurs fand im vergangenen Jahr – erstens – seinen Niederschlag in der Fusion mit der kleinvolumigen Raiffeisenbank Oberschleißheim. Sie habe mit 44 Beschäftigten ein leicht positives operatives Ergebnis und eine nicht üppig dotierte Kapitalposition eingebracht, sagte Heinrich. Weiteren Zusammenschlüssen gegenüber zeigte er sich aufgeschlossen, doch gebe es nichts Konkretes.Zweitens blieben die Münchner auch operativ auf dem Gas. Die bilanziellen Kundenkredite wuchsen hauptsächlich im Immobilienfinanzierungsgeschäft um 14 % auf 2,3 Mrd. Euro. Die bilanziellen Einlagen legten im gleichen Tempo auf 2,8 Mrd. Euro zu. Auch längerfristig wächst das Institut viel schneller als die Konkurrenz, rechnete der stellvertretende Vorstandschef Bernhard Link vor: Die Vergabe von Kundenkrediten legte zwischen 2009 und 2012 um 80 % zu, während die bayerischen Genossenschaftsbanken im Schnitt nur um 16 % expandierten. Bei den Einlagen ist die Outperformance zwar schwächer, aber ebenfalls deutlich: 27 % gegenüber 8 %.Der Wachstumskurs soll über Thesaurierung von Gewinnen die Kapitalposition mit Blick auf Basel III stärken. Dem Institut fehlten im Vergleich zum Schnitt der genossenschaftlichen Institute 80 Mill. Euro beim nicht zinstragenden Kapital, sagte Heinrich. Diese Position wird durch Eingriffe der Regulierung relevanter. Daher haben die Münchner ein 21-Punkte-Programm zu Kapitalstärkung beschlossen. Konsequenterweise wird die Dividende von 4 % auf voraussichtlich 3 % reduziert, sodass 23,7 Mill. Euro dem Eigenkapital zugeführt werden. Die Kernkapitalquote per Ende Dezember erhöhten die Münchner von 6,1 % (ohne Raiffeisenbank Oberschleißheim) auf 6,6 %. Inklusive Gewinnzuführung 2013 würde sie 7,2 % betragen. Zinsderivat kostet viel Geld2012 gelang es dem Vorstand, erstmals seit 2009 – damals wirkte sich eine fusionsbedingte Bereinigung aus – die Zahl der Mitglieder zu erhöhen. Sie wuchs um 616 auf 46 303 Personen, die Geschäftsanteile erhöhten sich sogar um 133 828 à 50 Euro auf 860 384 Stück. Das Ziel sei es, jährlich 3 Mill. Euro Kapital einzunehmen, sagte Heinrich. Zugleich wolle die Bank “noch schlanker werden”. Bis 2017 sollte die Mitarbeiterzahl um 20 reduziert werden.Das Geschäftsjahr 2012 bezeichnete Heinrich als sehr erfolgreich. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg um 18 % auf 23,5 Mill. Euro. Allerdings sank der Zinsüberschuss trotz höheren Kreditvolumens um 4,4 Mill. Euro (s. Tabelle). Ein Zinssicherungsgeschäft habe 7 Mill. Euro gekostet, außerdem sei auf die 2-Mill.-Euro-Ausschüttung eines Spezialfonds verzichtet worden. Zukünftig wäre Heinrich mit einem konstanten Zinsergebnis zufrieden.