Rückversicherer

Munich Re macht sich demnächst wetterfest

Die Munich Re ist hochprofitabel. Der Umsatz allerdings kommt unter Druck. Im vierten Quartal wappnet sich der Konzern gegen künftige Turbulenzen.

Munich Re macht sich demnächst wetterfest

Munich Re macht sich im vierten Quartal wetterfest

Vor dem Kapitalmarkttag drückt der Vorstand die laufende Profitabilität durch Sondermaßnahmen – Sehr hoher Gewinn von Juli bis Ende September

Die Munich Re ist hochprofitabel. Der Umsatz allerdings kommt unter Druck. Im vierten Quartal wappnet sich der Konzern gegen künftige Turbulenzen.

mic München

Die Munich Re will sich angesichts einer aktuell hohen Profitabilität im vierten Quartal wetterfest machen. Der Rückversicherer halte an seinem Ziel eines Nettogewinns 2025 von 6,0 Mrd. Euro fest, obwohl nach neun Monaten schon 5,2 Mrd. Euro erreicht wurden, sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka in einer Telefonkonferenz anlässlich der Vorlage der Zahlen des dritten Quartals: „Das hat damit zu tun, dass wir Gelegenheiten sehen, die Bilanz weiter zu stärken.“

Jurecka machte klar, dass es schon konkrete Pläne für einen Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren gibt, die unrealisierte Verluste trügen. Der Erlös könne dann in Papiere mit höheren Zinsen investiert werden. Im Gespräch mit Analysten deutete er zudem an, dass die Munich Re über Reservestärkungen nachdenke. Dieses opportunistische Vorgehen sei im Interesse der Aktieninvestoren, „die ein großes Interesse an einer stetigen und wenig schwankenden Ergebnisentwicklung haben“. Er sagte zugleich, dass die Munich Re auf einem exzellenten Weg sei, das Ziel von 6,0 Mrd. Euro zu erreichen oder zu übertreffen.

Anleger zurückhaltend

Jurecka übernimmt Anfang Januar nächsten Jahres den Vorstandsvorsitz der Munich Re. Darüber hinaus stellt der Versicherer am 11. Dezember seine neue Langfriststrategie vor, nachdem die letzte Planungsperiode 2020 bis 2025 abläuft. Jurecka verwies Fragen nach den langfristigen Perspektiven fast durchgehend auf Dezember. Im Gespräch mit Analysten ließ er jedoch erkennen, dass er einen Jahresgewinn von 6 Mrd. Euro für eine gute Ausgangsbasis für die kommende Langfristplanung hält.

Am Dienstag reagierten die Anleger anfangs zurückhaltend auf die eigentlich exzellenten Quartalszahlen. Im frühen Handel gab der Kurs um gut 3% nach, um sich im weiteren Handel auf dem Niveau des Vortages-Schlusskurses von 544,40 Euro je Aktie zu stabilisieren. Kritisch wurde anfangs die fehlende Bereitschaft zur Prognoseerhöhung gesehen. Aber auch eine reduzierte Umsatzerwartung 2025 sorgte für Aufmerksamkeit.

1 Mrd. Euro weniger Umsatz

Der Konzern rechnet nun in der Rückversicherung mit 39 statt mit 40 Mrd. Euro. 286 Mill. Euro fielen in den ersten neun Monaten Wechselkurseffekten zum Opfer, 653 Mill. Euro wurden als „organisch“ gekennzeichnet. Jurecka erklärte dies zum Teil damit, dass man Geschäft nicht verlängert habe, weil es nicht den Renditeanforderungen entspreche.

Der Finanzvorstand sagte, die Munich Re sei ergebnisseitig exzellent unterwegs. Im dritten Quartal stieg der Gewinn dank sehr geringer Großschäden von 0,9 auf 2,0 Mrd. Euro. Der Umsatz sank von 15,5 auf 14,6 Mrd. Euro. Die annualisierte Eigenkapitalrendite erhöhte sich von 11,5 auf 24,2%. Die Solvenzquote stieg leicht.