Jahresprognose

Munich Re zielt auf 4 Mrd. Euro Gewinn

Am Vorabend ihres Kapitalmarkttages gibt der Rückversicherer Munich Re überraschend ein Gewinnziel von 4 Mrd. Euro für das kommende Jahr aus. Dahinter steht der neue Rechnungslegungsstandard IFRS 17.

Munich Re zielt auf 4 Mrd. Euro Gewinn

dpa-afx München

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re peilt für das kommende Jahr einen Konzerngewinn von rund 4 Mrd. Euro an. Die Kennzahl basiert auf dem ab 2023 geltenden neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 und ist daher nicht mit bisherigen Vorjahreszahlen vergleichbar, wie der Dax-Konzern überraschend am Mittwochabend in München mitteilte. Den Angaben zufolge wurde auch noch keine durchschnittliche Erwartung von Analysten dazu erhoben.

Für 2022 ging der Vorstand nach dem bisher geltenden Rechnungslegungsstandard zuletzt von einem Überschuss von rund 3,3 Mrd. Euro aus, machte das Erreichen angesichts hoher Schäden durch Naturkatastrophen aber von mehreren positiven Sondereffekten abhängig.

Die neue Bilanzierungsregel IFRS 17 soll künftige Gewinne aus dem Lebensversicherungsgeschäft der Erst- und Rückversicherung besser abbilden. Dazu werden noch nicht verdiente Gewinne in diesem Bereich bilanziell abgegrenzt und in den Folgejahren gewinnwirksam aufgelöst. An diesem Donnerstag will Munich-Re-Finanzchef Christoph Jurecka beim Kapitalmarkttag des Unternehmens Anleger und Analysten über die Umsetzung von IFRS 17 informieren.

Zudem werden die Versicherungsbeiträge in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung von der neuen Kennzahl Versicherungsumsatz abgelöst. Für 2023 rechnet die Munich Re mit einem solchen Umsatz von 58 Mrd. Euro. Davon sollen 39 Mrd. Euro aus dem Geschäftsfeld Rückversicherung und 19 Mrd. Euro von der Erstversicherungstochter Ergo stammen.

Die Schaden-Kosten-Quote dürfte dadurch in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung deutlich sinken und soll künftig bei etwa 86% liegen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.